22. März 2003

Live aus dem Lager der Gerechten

Auf der Website von St. Michael, Schweinfurt die Texte für die Sonntagsgottesdienste, inclusive Kyrie:

» - Wenn wir uns von unseren Gottesvorstellungen nicht lösen wollen. Wenn wir nicht auf der Suche bleiben. Wenn wir uns nicht offen halten für Erfahrungen: 186, 4
- Wenn wir Suchenden und Zweifelnden Gottesbilder verbindlich machen wollen. Wenn wir sie auf Vorstellungen festlegen, die ihnen den Blick verstellen und den eigenen Weg unmöglich machen: 186, 4
- Wenn wir einen starren Glauben wie eine Versicherung pflegen, wenn wir deshalb Feindschaft, Hass und Krieg für denkbar, gar machbar halten, um irgendeiner fragwürdigen Gerechtigkeit willen: 186, 4
Hilf uns zu erkennen, dass wir deine Ebenbilder sind und wir es deswegen nicht nötig haben, uns von dir ein Bild zu machen.«

Liebe Iraker, freut Euch nicht zu sehr, wenn - vielleicht, hoffentlich - in ein paar Tagen und Wochen die Tyrannei in Eurem Land durch eine bessere Ordnung abgelöst ist. Vor allem: Haltet nicht im nachhinein den jetzigen Krieg für machbar, denn die Gerechtigkeit, die dann - hoffentlich, vielleicht - bei Euch einkehrt, ist fragwürdig. Absolut. Rolandus dixit.

Und Dir, Jesus, möchte ich sagen: Dein Gottesbild ist mir, dem Sucher und Zweifler, ab sofort nicht mehr verbindlich. Denn ich will auf der Suche bleiben. Ich halte mich offen für Erfahrungen. Verstelle mir also mit Deinem Abba-Gelalle nicht den Blick und mach mir meinen Weg nicht unmöglich. Und sag bloß nicht, Du hättest recht. Denn das, mein Freund, ist ein starrer Glaube, wie er im Buche steht.

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