11. März 2003

Kardinale Worte

Die Predigten von Joachim Meisner und Karl Lehmann während der Frühjahrs-Vollversammlung bei kath.net.

»Das Evangelium ist nicht "Ekstase", sondern "Inkarnation".« (Meisner)

»Alles kann auch noch Ausdruck unfrommer Ich-Bindung und bloßer Selbstbespiegelung sein. Die Psychotherapie hat uns ja die eigenen Abgründe im Menschen erschlossen. Die Liebe verleiblicht sich in konkreten Zeichen, aber es gibt keine untrüglichen Beweise für sie. Dennoch sind Erkennungszeichen notwendig.

Wenn man dies alles auf sich wirken lässt, wird man vorsichtig mit einem inflationären Wortgebrauch von Liebe. Kann man dann überhaupt noch wagen, das Wort in den Mund zu nehmen? Doch, Paulus gelingt es trotz dieser vieler Einschränkungen, das "Hohe Lied der Liebe" zu singen. Erst wenn man durch das ganze Feuer der Verneinungen, was die Liebe nämlich nicht ist, hindurch gegangen ist, zeigt sich gegenüber allen anderen Geistesgaben das Einmalige der Liebe: "Die Liebe hört niemals auf ... für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese Drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe." Glaube, Hoffnung und Liebe markieren den Anbruch der neuen Welt Gottes in unserer Wirklichkeit.« (Lehmann)

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