3. März 2009

Konzil, Tradition und Polka

Bei Summorum Pontificum wird zu Alexander Kissler verlinkt - ich wusste gar nicht, daß er ein halber Blogger ist.

Sein Text "Die Kirche, das Konzil und die Hesselbachs" ist sehr gelungen, schon allein die Schlußpassage:

"Es käme heute, wie stets, darauf an, das Gesamt der Tradition schöpferisch weiterzutragen. Es käme darauf an, nicht mit dem Codewort 'Kein Zurück!' eine aschfahl gewordene Modernität lebendig zu schminken. Solchermaßen schrumpft der Glaube auf das Heute der frühen sechziger Jahre und sieht also sehr alt aus. Die Binsenweisheit gilt auch hier: Je enger eine Zeit sich an ihre Gegenwart kettet, desto schneller wird sie Vergangenheit."

Ganz und gar nicht einverstanden bin ich freilich mit seiner Feststellung:

"... das Zweite Vatikanum atmet den Geist einer Epoche, die versunken ist wie die damals eine Nation erwärmende Fernsehfamilie Hesselbach und deren Polkamusik."

Die Polka lebt nämlich. Wer's nicht glaubt, der suche nur einmal kurz bei youtube nach Bands wie Polkacide, der Happy Schnapps Combo oder den Polkaholics.

Oder höre hier Lil' Wally zu, der als Polka King jahrzehntelang erfolgreich war und schließlich für Johannes Paul II. im Vatikan sein "God Bless Our Polish Pope" spielen durfte. Henny and the Versa J's mit ihrer "I Walk The Line Polka". (Und jetzt sind wir aber alle glücklich und überzeugt, daß Epochen untergehen mögen: Die Polka und das Gesamt der Tradition aber nicht.)

3 Kommentare:

dilettantus in interrete hat gesagt…

Ein Zwiefacher ist keine Polka!

Anonym hat gesagt…

Also - ich persönlich bin mit der Aussage durchaus einverstanden - selbst wenn man meinethalben die Polka durch den Dodo ersetzen sollte in der Analogie... oder vielleicht "so versunken wie die Titanic".

Anonym hat gesagt…

Also nee, echte polnisch-us-amerikanische Polkas werden nicht mit dem Pianoakkordeon begleitet sondern mit der Chemnitzer Konzertina. Da findet auch Jutjub Einiges. :)