21. Dezember 2008

Frühmorgendliche Gedanken nach Guardini-Lektüre

Vielleicht geht es gar nicht anders als nach Jahrzehnten des eigenen Christseins, nach Jahrhunderten des gemeinsamen Kircheseins das Überraschende, das Umstürzende, das Fordernde Jesu Christi zu verdünnen und zu entschärfen.

Für einen Schatz im Acker würden wir natürlich alles verkaufen, für die Perle der Perlen die anderen vor Säue werfen. Aber das Reich GOttes ist nun einmal weder Schatz noch Perle. Es war einmal ganz nah. Das geben wir zu. Doch seit jenem historischen Moment vor knapp 2000 Jahren ist es im Rückzug, ein geisterhafter Schemen, doch nichts was nachzuverfolgen sich lohnt. Schlechte Abzüge davon gibt es zuweilen, und wer mag, pinnt sie sich an die Wand: Marxens' Utopie des unentfremdeten Lebens, naturnahes Wohnen und Bauen fern von Handymasten und Luftverschmutzung, 3 Wochen DomRep, Mauritius, oder wo sonst irdische Paradiese existieren.

Die Christen feiern derweilen das Kommen des Reiches und sind dabei nur halbwach, dösen vor sich hin in der adventlichen Rorate oder sonntags um 9h30. Manchmal träumen sie von einem Schatz, bilden sich ein, vor den geöffneten Augen läge er, sie bräuchten nur hinzugreifen. Und alles wäre anders.

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