13. Oktober 2007

Ratschläge

"... Drum geb' ich dir, mein Sohn, den guten Rat:
laß ab von allem,
halte dich an mich,
sei mein,
und ich, ich will der Deine sein!

Wir wollen hier in diesem Schrein uns einschließen,
und du wirst einen reineren Genuß empfinden,
als in der leiblichen Ehe gemeiniglich zu finden ist.

Trachte nur mir zu gefallen,
mach mich allein zu deinem Führer, Ratgeber, Zeugen, Genossen und Gefährten in allen Dingen;
und wenn du zu mir sprichst, sei deine Rede:
Nur ich und Du, mein Herr! Um einen dritten brauchst du dich nicht zu bekümmern.

Halt nur zu mir, sieh nur auf mich,
sprich freundlich nur mit mir,
umarme mich und küsse mich;
und dasselbe erwarte auch von mir."
(Johann Amos Comenius: Das Labyrinth der Welt und Das Paradies des Herzens.- Luzern: C. J. Bucher, 1970, S. 227)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Musste ich gerade dran denken: In meiner ehemaligen Lieblingskneipe war früher auf der Wand hinter der Theke ein großes Gemälde. Man sah einen Vater im Lehnstuhl mit einem großen Krug Bier in der Hand, der Sohn kniete andächtig beim Vater. Rechts neben dem Bild stand der Spruch: Komm her mein Sohn und höre was dein Vater spricht. Jeden Feind besiegt der Deutsche, nur den Durst besiegt er nicht.

Der Spruch geht heutzutage zwar garnicht, aber es war so eine schräge Hippiekneipe, deswegen fand es niemand schlimm.