9. Oktober 2007

Mit klammheimlichem Unwillen

Direkt aus der Pressestelle des Bischöflichen Ordinariates ein Dokument zur Rezeption von "Summorum Pontificum" in meiner Heimatdiözese.

Auf jeden Fall lohnt es, auch jetzt schon über die Unterschiede von Sätzen wie:

"Gleichzeitig müssten diese auch bereit sein, im ordentlichen Ritus Gottesdienste zu feiern. " (WÜ)
und
"Um die volle communio zu leben, können die Priester, die den Gemeinschaften des alten Usus zugehören, selbstverständlich die Zelebration nach den neuen liturgischen Büchern im Prinzip nicht ausschließen." (SP) nachzudenken.

Oder auch zwischen:
"Diese [die Gottesdienste in der ordentlichen Form des römischen Ritus] seien mit einer solchen spirituellen Tiefe zu feiern, dass die Gottesgegenwart und die Heilszusage Gottes für die Mitfeiernden erfahrbar werden könnten." (WÜ)
und
"Die sicherste Gewähr dafür, daß das Missale Pauls VI. die Gemeinden eint und von ihnen geliebt wird, besteht im ehrfürchtigen Vollzug seiner Vorgaben, der seinen spirituellen Reichtum und seine theologische Tiefe sichtbar werden läßt." (SP)

Ansonsten hoffe ich auch in meiner Heimatdiözese auf eine neue liturgische Bewegung, in der die Wiederzulassung der "außerordentlichen Form" eine wichtige, aber auch eben auch nur eine Rolle spielt. Noch sieht man davon nicht viel, aber wieso sollte sich da nicht über die Jahre etwas tun können?

4 Kommentare:

Gregor Kollmorgen hat gesagt…

Man fragt sich schon, wer diese ominösen "Gruppen von außen" sein sollen. Vielleicht die Freimaurer? Jedenfalls fühlt man sich unangenehm an die Verschwörungstheorien erinnert, die (leider nicht ganz zu Unrecht) gerne den Anhängern des usus extraordinarius nachgesagt werden. Ausgesprochen befremdlich finde ich auch die Aussage, es werde keine Personalpfarreien geben, da man keine "Spaltund dulden dürfe". Hat der Heilige Vater diese Möglichkeit also vorgesehen, um Spaltung zu fördern? Die Spaltung kann doch wohl eher durch eine Haltung entstehen wie die, die dieses Dokument erkennen läßt, das weiterhin die Messe nach dem Meßbuch Johannes' XXIII. als ansteckende Krankheit behandelt die man eindämmen und deren Herde man unter Quarantaine stellen muß. Daß der Hl. Vater sagt: "Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein. Es tut uns allen gut, die Reichtümer zu wahren, die im Glauben und Beten der Kirche gewachsen sind und ihnen ihren rechten Ort zu geben." scheint nicht zu interessieren. Und die alte Leier "es besteht kein Interesse" (von Fr. Z so treffend als Parteilinie bezeichnet) - nun, wir werden ja sehen. Ich kenne allein schon in meinem Diasporabistum Berlin drei Pfarreien, die mit der regelmäßigen Zelebration des usus antiquior seit dem 14. 9. begonnen haben/demnächst beginnen. Und selbst aus der Diözese des Großen Vorsitzenden hört man ja mittlerweile (und sieht sogar im Fernsehen) von Zelebrationen in ganz normalen Pfarrgemeinden. Ich stimme Dir zu, Scipio, wir wollen doch mal abwarten, was die Zukunft bringt, und ob dann nicht auch endlich die Reform der Reform in Fahrt kommt. Ich glaube auch nicht, daß das Letzte war, was wir von Papst Benedikt auf diesem Gebiet hören werden - Änderungen bezüglich des Friedensgrußes wurden in Sacramentum Caritatis ja schon angedeutet.

Resident hat gesagt…

Bin ich jetzt übergenau, wenn ich bemerke, daß das Papier in nicht ganz korrekter Weise, vom ordentlichen und außenordentlichen Ritus (anstatt Form) spricht?

Scipio hat gesagt…

Du bist imho nur so genau, wie ich mir es für den Artikel bzw. für die dort zitierte Redebeiträge gewünscht hätte.

Resident hat gesagt…

Es ist mir natürlich schon ein Hintergedanke dabei gekommen:

entgegendem, was der Papst schreibt, geht das Dokument von zwei Riten aus ... ipso facto ist dafür kein Platz, denn es kann nur einen geben.