J'aime Paris. Ich mag Paris schon eine ganze Weile - eigentlich seit ich es nicht mehr auf dem Weg von Roissy (Flughafen) in die südlichen Vorstädte (Arbeit) nur unterquere, sondern wenigstens ab und an ein paar Stunden durch die Straßen, Quartiere, Geschäfte schlendern kann, und Gesichter sehe.
Doch Ende Oktober ist es ganz besonders angenehm, hier zu sein. Nicht nur wegen der deutschen Debattenkultur, sondern weil Halloween hier ganz und gar keine Rolle spielt. (Nichts gegen Halloween da, wo es hingehört, aber alles gegen seinen Import, den neuerlichen Anlaß zum Geschäftemachen, und die Reedukation unserer Kinder, die ja schon in den kirchlichen Kindergärten unserer ehemals richtig und nun immer noch nominell katholischen Dörfer auf ihre Trick-or-Treat-Tour gedrillt werden.)
Aber an la Toussaint bin ich wieder daheim, um mit meinem Vater meinen Platz am Grab der vergangenen Scipionen einzunehmen und mit ihm über Vergangenes und Kommendes nachzusinnen. Unter dem Auge GOttes.
31. Oktober 2007
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4 Kommentare:
Nun, was die alle Jahre wieder Ende Oktober anhebende internationale Halloween-Kritik anbelangt, tun sich anscheinend die merkwürdigsten Querfronten auf. Ein Fundstück aus dem Express:
Le président équatorien interdit Halloween aux fonctionnaires
;)
Mein "Ja aber" zu den Querfronten: Man kann zum gleichen Ergebnis kommen, auch wenn man sich unterwegs verrechnet hat, so "16" das Ergebnis von 4 x 4 und von 10 + 7 sein kann.
Antiamerikanismus ist die zweitbeste Keule, die sich zücken lässt.
Was Deutschland angeht, ist "unser" Halloween weniger ein angloamerikanisches Exportgut als ein Produkt made in Germany. Den Amerikanern ist es ziemlich egal, was wir feiern. Und die Profiteure sind welche von uns.
"Querfronten" war eigentlich eine zugegebenermaßen nur mäßig witzige Entlehnung eines bei einigen Rechten beliebten Begriffes...
Ich meinte auch nicht, daß "die Amerikaner" hier das Halloween-Feiern einführen wollten, sondern daß es aus Amerika übernommen wurde. Woher sonst? Ähnlich wie die notorischen englischen Weihnachtslieder, die bescheuerten Rentierschlitten und der Coca-Cola-Weihnachtsmann. Und das ist natürlich unser Problem
Meines Erachtens spricht nichts gegen eine Verbingung von moderatem und aus politischer Vernunft geborenem Atlantizismus auf politischer Ebene einerseits und erheblicher Skepsis gegenüber der blinden Übernahme ihrer Alltagskultur andererseits.
Da stimme ich voll zu!
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