Nicht alle freuen sich am 80. Geburtstag des Heiligen Vaters. In katholischen Kreisen um mich herum nehme ich eine nicht ganz unfreundliche Gleichgültigkeit wahr, die seit dem April 2005 besteht und sich seither nicht wesentlich verändert hat. Rom ist weit, und der Papst vielleicht ein guter Mann, vielleicht aber auch nicht. Daß er Deutscher, gar Bayer ist, daß er schon zweimal im Lande war seit seinem Amtantritt - nicht schlecht, aber wen kümmert's so richtig? Wir brauchen ihn eigentlich nicht, genauso wenig wie seinen Vorgänger. Daß er in den Medien präsent ist wie kaum einer zuvor und mehr noch als JPII, schreckt eher ab und gibt einem das Recht zu einem gewissen Ärger über päpstliche Übersättigung: Den allgegenwärtigen Papst darf man erst recht ignorieren.
Seine Bücher und Schreiben? Wir wissen nicht, wer die liest. Deutsche Durchschnittskatholiken jedenfalls nicht - die stehen immer noch eher auf den Pater Anselm und seine C.G.Jungsche Version des katholischen Glaubenskosmos.
Und wenn B16 der deutschen Öffentlichkeit bei nächster Gelegenheit ganz unpopulär daherkommt, wird man mit der alten Garde der Kirchenkritik wieder öffentlich den Kopf schütteln über den alten Mann im Vatikan, der doch keine Ahnung hat vom wirklichen Leben in den ausgelaugten, alternden, auf- und abgeklärten Gemeinden des katholischen Deutschland.
"Bist auch du einer von den Mitbrüdern dieses Menschen?" - "Naja, nicht richtig. Eigentlich eher weniger. Notgedrungen halt. Aber wir werden ihn schon überstehen. Er ist ja schon 80."
15. April 2007
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1 Kommentar:
ja leider, obwohl das ist noch die harmlosere Version; in einem internen Theologenforum wurde ich regelrecht zur Schießbudenfigur, als ich mich als Papstfan outete....
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