31. Mai 2006

Wie herrlich weit...

"In einer abgedunkelten Messehalle, die als großer Raum der Stille und des Schweigens gestaltet war, trat man in der Mitte in einen weiteren würfelförmigen Raum - vor eine Kunst-Installation von Pietra Löbl aus dem Kloster Sießen. Über eine Wasserfläche als Spiegel wurde von einem Projektor eine Schriftzug auf die gegenüberliegende Wand geworfen. Da lesen wir: 'Du wahrhaftiger Gott' - 'Du bist meine Sicherheit'. In diesem Moment fällt ein kleiner Tropfen auf die Wasseroberfläche und versetzt alles in Bewegung. Aus optisch kleinsten 'Flutwellen' wird geistig ein großer 'Tsunami': Das Gekräusele in der Wasserschale löscht die Schrift an der Wand. Die hehren Worte verschwinden - bis sich die Wasseroberfläche glättet und Neues auftaucht, Licht vom Licht, Wort vom Wort." (Johannes Röser im "Aktuellen Artikel" des "Christ in der Gegenwart" - Ort der Handlung: Katholikentag 2006, Saarbrücken)
Ich gestehe nicht ohne einen gewissen Banausenstolz, daß mich weder diese Beschreibung noch die Bilder der Tropfeninstallation von der Frage befreien, was unsere ach so schlichten Glaubensvorfahren wie Franziskus, Ignatius, Thomas etc. dazu gesagt hätten... Wahrscheinlich hätten sie sich stumm wieder ihrer Meditation des Gekreuzigten und Auferstandenen zugewandt.

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