Christian Geyer(FAZ) sieht die päpstliche Enzyklika im Kern als "Reflexion über den christlichen Vernunftbegriff:
"Der Dogmatiker Ratzinger ist freilich Dialektiker genug, um in einem Vernunftbegriff, der seine Geltungsansprüche allzu extensiv in moralisches Terrain vorschiebt, zumindest ein sprachliches Problem auszumachen. Bei aller Liebe zu dem apologetischen Bemühen, Jerusalem mit Athen zu versöhnen und die christliche Religion als eine dem Logos, der Vernunft verschriebene Religion kenntlich zu machen, weiß Ratzinger doch aus der Geschichte seiner eigenen Kirche nur zu genau, wie rasch eine überdehnte Vernunft, in Unvernunft und pure Ideologie umschlägt. Als Papst scheint seine Frage immer wieder zu sein: Wie läßt sich eine Sprache der Verkündigung sprechen, die das Dogma bewahrt, aber gleichzeitig den fragmentarischen Charakter von Sprache hinreichend in Rechnung stellt?"
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