"... ich beginne zu ahnen, was Kardinal Meisner (vorausgesetzt, er hat Karl Barth gelesen) mit seinem Vergleich, Ratzinger sei der 'Mozart der Theologie', gemeint haben könnte: 24 Jahre lang musste Kardinal Ratzinger als Präfekt der römischen Glaubenskongregation nicht seine, sondern die Theologie des Lehramtes zum Klingen bringen und ihren Klang reinhalten, indem er sie vor allen denkbaren Disharmonien an ihren Rändern säuberte. Und in dem Maße, wie in seinen theologischen Äußerungen der objektive Gehalt der lehramtlichen Theologie mit seinen eigenen subjektiven Sprachschöpfungen nicht einfach nur korrespondierte, sondern perfekt harmonierte, war es totale Theologie; diese wollte allenfalls im mozart’schen Sinne schön sein, und das bedeutet, dass sie vor allem konkret war, indem sie die theologiepolitischen Forderungen des Vatikan unterhaltsam und eloquent, auf der Höhe der inhaltlichen Debatten ihrer Zeit, zur Sprache brachte. Wie bei Mozart war es auch bei Ratzinger Ausdruck formvollendeter Virtuosität, sich so anzuhören, als bringe er nicht sein eigenes Anliegen zum Klingen, sondern stehe ganz im Dienst eines Höheren." (Pfarrer Dr. Martin Schuck im Newsletter des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim)
30. Januar 2006
Ratzinger als der Mozart Meisners
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