O, aber die Sehnsucht nach der katholischen Hausfrau!
Scheuermilch und Staubsauger, Schrubber und Stoßgebet.
Wie sie einst scheuchte Mann und Kind von Zimmer zu Zimmer,
auf daß sie ungestört wirke,
das Heim richte für den kommenden Frühling.
Nichts, was man mit Gottvertrauen,
offenen Fenstern und common sense
nicht vertreiben könnte aus den dunkeln Winkeln!
Stattdessen nun Räucherkegel und Zimbel,
Steinsalz und Pinselquast, Tools für das
Auramanagement, Drei-neunzig der Pack.
Die Oma dreht sich im Grab und freut sich,
daß sie nicht sehen muß die überschlaue
emanzipierte Enkelin in der Schlange
bei Thalia.
Und durch offene Fenster
zieht ein siebenfaches Ungemach,
der Baal mit seinen Buhlen.
3. Januar 2010
Elegische Gedanken beim Prospektblättern
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
Da fällt mir ein, ich muss hier auch gleich ein Reinigungsritual machen, mit dem Staubsauger. Danach rituell lüften und Waschungen vollziehen, weil es dabei doch recht warm wird... Die negativen Energien verscheuch ich gerade noch mit einem gemütlichen Kaffee und Kerzenschein. Dann kann's losgehen. Hoffentlich. (Stoßgebet...)
Sehr schöner Text!
Kommentar veröffentlichen