14. Januar 2010

Januarabend in Paris

In warmen Mänteln ziehen Studenten heimwärts,
Lachen prallt an die Mauern, springt über den Boulevard.
Die Fremdenführerin wünscht den Ihren ein "Sleep well",
während mir der Kassierer das Restgeld auf die Hand legt.

Sein Gesicht, die weißen Augen, ich kenne sie, doch woher?
Sah ihn schon am Morgen, da trug er ein verflecktes
Hemd und führte seine Frau, mit erschreckten Augen und
nur noch weg von den Ruinen, in denen kein Kind mehr schläft.

Bruder, behalte die Centimes, ich brauche sie nicht,
habe ja ein Dach überm Kopf, aus Wolle den Schal um den Hals,
eine warme Stimme im Ohr. Kein Himmel stürzt ein,
doch dein Blick macht mich schwanken bei jedem Schritt.

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