Schnell, nach dem Heimkommen von einem Termin, ein Glas Bordeaux getrunken auf die Große Nation im Westen, die genauso wenig auf einen Nenner zu bringen ist wie wir, ihre östlichen Nachbarn, und die mich, je länger ich mit ihr zu tun habe, desto mehr fasziniert.
Sloterdijk sagt ja - und bezieht sich da u.a. auf "Achever Clausewitz", das Interview-Buch von René Girard -, daß die neue, "heilsame Freundschaft" zwischen denen drüben und uns darauf beruht, daß es zu einer "wohltuenden Entflechtung der beiden Nationen" gekommen ist, zu einem "immerwährenden[n] gegenseitige[n] Loslassen, in gewisser Weise sogar ein immerwährendes gegenseitiges Nicht-Verstehen - bis hin zur Unterlassung jedes neuen Versuchs in dieser Richtung". Er spricht sogar von "der soliden Basis jener endlich erreichten Beziehungslosigkeit, die man diplomatisch als Freundschaft zwischen den Völkern beschreibt." (Theorie der Nachkriegszeiten, S. 64f)
Zum Glück gibt es auch über das kollektive Nicht-Verstehen hinweg Freundschaften, die das Gegenteil von Beziehungslosigkeit sind.
15. Juli 2009
Vive la France!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
Eben, wie die ältestes Städtepartnerschat Europas zwischen Le Mans und Paderborn (seit 836) die Französische Revolution und die Deutsche Erbfeindlehre überwunden hat.
Und wann überwinden wir Sloterdijk?
Wortbestätigung: "tuntical". Ich bin erschüttert.
Kommentar veröffentlichen