2. Juli 2009

Das Paulusgrab

Wie sicher muß man sein, um das Paulusgrab für das Grab des Apostels Paulus a.k.a. Saulus aus Tarsus zu halten?

Ich meine: Wer glaubt, daß der kürzlich verschiedene "Michael Jackson" identisch sei mit dem 8. Kind des Ehepaars Joseph und Katherine Jackson aus Gary, Indiana, sollte damit keine Probleme haben. Mehr Glauben fordern auch die Reliquien in St. Paul vor den Mauern nicht.

Klaus Berger findet für die "Welt" und "kath.net" schöne Worte über die Grabbeigaben und über die allgemeine Skepsis - so als sei B16 ein Naivling, wenn er sich über dieses Geschenk an die Kirche und alle Christen freut.

"Große Widerstände kommen natürlich daher, dass man inzwischen weder die altkirchliche Liturgie kennt noch die altkirchliche Archäologie, und dass der Sinn für die leibliche Gegenwart der Heiligen in der katholischen Kirche verloren gegangen ist – also für jenes Element, das jedem Altar jeder katholischen Kirche noch eingemauert wurde. In jedem Altar liegen noch Knochen von Heiligen im so genannten 'Sepulchrum'. Jeder Altar ist also auch ein kleines Heiligengrab. Sonst darf er gar nicht geweiht werden. Das wissen inzwischen aber selbst viele katholische Priester nicht mehr. Trotzdem gibt es immer noch Reliquien in jedem Altar. Die völlige Vergeistigung des Christentums ist aber ein typische Merkmal des 19. Jahrhunderts. Mit den materiellen leibhaften Ursprüngen hat das nichts mehr zu tun. Erst im 19. Jahrhundert hat man sich intensiv von der Leiblichkeit abgewendet. Doch nun zeigen diese Funde – sowohl des Petrusgrabes wie die des Paulusgrabes – eben wieder genau dies: Rom wurde bedeutend, weil es die Gräber der beiden Apostel hatte, egal, was Petrus und Paulus hier noch im Einzelnen gewirkt haben. Entscheidend für die alte Kirche war die Existenz dieser Gräber. Damit waren ihre Ursprünge leibhaftig zu fassen."

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