Quasi als Nachschlag für die interessierten Leser, die sich durch das letzte lange Posting gekämpft haben, zwei passende Abschnitte aus dem Ratzinger-Report, auf deutsch 1986 im Verlag Neue Stadt als "Zur Lage des Glaubens" erschienen und immer noch erhältlich.
Im zweiten Kapitel des Buches, "Das Konzil neu entdecken", antwortet Kardinal Ratzinger auf die Frage Messoris, ob die Hierarchie beabsichtige, "die erste Phase der Nachkonzilszeit zu beenden" und "eine Art 'Restauration' in Gang zu setzen":
"Wenn mit 'Restauration' ein Zurückgehen gemeint ist, dann ist keinerlei Restauration möglich. Die Kirche schreitet vorwärts auf die Vollendung der Geschichte zu, sie blickt voraus auf den Herrn, der kommt. Nein: Man geht nicht zurück, noch kann man es. In diesem Sinn gibt es also keinerlei 'Restauration'. Aber wenn wir unter 'Restauration' die Suche nach einem neuen Gleichgewicht verstehen, nach all den Übertriebenheiten einer wahllosen Öffnung zur Welt, nach den zu positiven Interpretationen einer agnostischen und atheistischen Welt; nun gut, dann wäre eine 'Restauration', die in diesem Sinn verstanden wird (also ein neugefundenes Gleichgewicht der Orientierungen und der Werte innerhalb des katholischen Ganzen), durchaus wünschenswert, im übrigen ist sie in der Kirche bereits im Gange. In diesem Sinn kann man sagen, daß die erste Phase nach dem II. Vatikanum zu Ende ist." (S. 36f.) [Hervorhebung im Original]
Das zweite Zitat ist eines von denen, für die ich den Papst so liebe. Aber lest selbst:
"Mehr als je zuvor hat uns heute der Herr bewußt gemacht, daß nur Er Seine Kirche retten kann. Sie gehört Christus, an ihm liegt es, für sie zu sorgen. Von uns ist gefordert, mit allen Kräften zu arbeiten, ohne Angst und mit der Gelassenheit dessen, der weiß, daß er unnützer Knecht ist, auch wenn er seine ganze Pflicht getan hat. Auch in diesem Verwiesensein auf unsere Kleinheit sehe ich eine der Gnaden dieser schwierigen Zeit. Eine Zeit, in der die Geduld, jene alltägliche Form der Liebe, gefordert ist. Eine Liebe, in der gleichzeitig der Glaube und die Hoffnung gegenwärtig sind." (S. 13)
9. Juli 2009
Restauration und die alltägliche Form der Liebe
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1 Kommentar:
Ich habe bei SpOn noch einen alten Artikel zu dem Thema gefunden:
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=13516480&top=SPIEGEL
Den Artikel gibts auch als PDF!
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