Wie Thomas schon feststellte: Kardinal Lehmann lebt noch. Er gibt nur ein Amt auf. Für Nachrufe ist es also nicht die rechte Zeit, ebenso wenig für eine "santo subito"-Heiligsprechung, wie sie jetzt die säkularen Medien vornehmen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat seinen Einfluß immer wieder mit "persönlichem Geschick" (Q) ausgeübt - so ganz einflußlos war gerade der "Praktiker" Lehmann ja nicht. Leider Gottes aber nicht immer zum Nutzen und Segen für "SEine Heilige Kirche" - und auch nicht für unser Land. Man lese nur einmal wieder den Artikel von Manfred Spieker über die Unheilige Allianz Kohl-Lehmann in den 90er Jahren.
Kardinal Lehmann als öffentliche Person - es ist nicht per se schlecht, sich als Bischof bei Gottschalk auf die Couch zu setzen. Und vielleicht liegt es weniger an den Worten des Kardinals als an unseren Wahrnehmungsmustern, wenn sich die Botschaft: "Wir Katholiken sind ja gar nicht so [ergänze: verklemmt, altmodisch, konservativ, unliberal, dialogunfähig] !" ganz unbeabsichtigt in die folgende verkehrte: "Wir Katholiken meinen es gar nicht so, wenn wir Grenzen einfordern, an die Auferstehung des Leibes und die Unfehlbarkeit des Papstes glauben - oder eine missionarische Kirche fordern. Im Protest die Couch verlassen oder gar hinausgeschickt werden - nicht mit uns!"
Das Schlitzohr Lehmann hat das Amt des DBK-Vorsitzenden eher als Libero-Posten gesehen und sich darin auch abgerackert - was nicht jedes Liberos Sache war, wie wir wissen. Aber das Vorstoppen und Hineingrätschen überließ er doch so manchmal anderen - auch um das Risiko des Gegentores und der Niederlage. Gelbe und rote Karten durch den Mainstream: Null.
16. Januar 2008
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1 Kommentar:
Liest sich aber auch wie ein Nachruf :)
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