4. September 2003

Reaktion auf Böckenförde

Konrad Adam kommentiert in der Welt Böckenfördes Kritik (s.u.) und nennt sie überzogen. Optimistischer ist er auch nicht:

"Nachdem es die Menschen gewagt haben, an den Grenzen des Lebens herumzuspielen, werden sie sich den Konsequenzen stellen und sagen müssen, wo diese Grenzen liegen sollen. Verlangt ist eine Entscheidung, die man nicht dadurch vermeidet, dass man von einem Naturrecht raunt, das es in dieser Form nicht mehr gibt; leider nicht.

Böckenfördes Versuch, den 'naturrechtlichen Anker', als welchen er die Unantastbarkeit der Menschenwürde ansieht, mit allen Mitteln zu retten, wird man mit Sympathie begleiten, mit Melancholie aber auch. Denn das 'Naturrecht' wird heute eben anders definiert und anders verstanden als vor 50 Jahren. Wer das nicht wahrhaben will, läuft Gefahr, ein Naturrecht ohne Natur zu verteidigen. Und das kann, um Böckenförde zu zitieren, schwerlich aufgehen."

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