OK, liebe Presseleute, ich habe ab sofort nichts mehr dagegen, wenn Ihr einen Aufmacher aus der Tatsache macht, daß ein Ex-Weihbischof öffentlich bekennt, er habe als junger Präfekt eines Internats in den 60er und beginnenden 70er Jahren Schüler geschlagen. Unter einer Bedingung: daß Ihr aufhört, Euren eigenen Dreck zu vertuschen.
Konkret: Ich will die volle und ganze Wahrheit über Euch, Eure Kollegen, jetzigen Chefredakteure und früheren Herausgeber. Alles aus den letzten, sagen wir: 40 Jahren.
Wer hat es wann und wie oft mit welcher Volontärin getrieben? Wer hat Journalistenethik verletzt? Einmal? Mehrmals? Permanent? Wer hat Mitarbeiter gemobbt, belogen, verführt, emotional oder physisch irgendwie mißbraucht? Wer hat die Wahrheit zurecht gebogen - und so das Vertrauen seiner Leser, von Kindern und Jugendlichen gar, geschändet? Welche Mißbrauchsnetzwerke gab und gibt es in den Agenturen und Redaktionen?
Wer von all dem schweigt, wer da nicht nachfragt, wer nicht den Mut, ja die Courage hat, das eigene Nest zu beschmutzen, der vertuscht. DER VERTUSCHT und ist mitschuldig, wenn solche Dinge auch heute und in Zukunft geschehen.
Auf geht's, denn sonst droht der Verlust Eurer moralischen Autorität. Ihr wisst ja: Wer mit hohem Anspruch auftritt, den trifft die Moralkeule umso härter.
30. April 2010
An die Vertuscher
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6 Kommentare:
Nein, bitte nicht. Ich will das echt nicht wissen. Gnade!
Musst es ja nicht lesen. :-) Aber so eine Titelseite hätte was.
Oder wenn der Politikkommentator seinen Rücktritt selber kommentiert. Und sein interner Konkurrent sagt: Das reicht nicht, das ist nicht ehrlich.
Wir werden das wohl nie erfahren und das ist vielleicht auch besser so.
Denn wer sollte diese Fälle in welcher Öffentlichkeit publizieren? Eine Art Inquisition auf Radio Vatikan oder im Osservatore Romano?
Wer hört oder liest diese Medien? Wer nähme sie ernst?
Und Selbstkritik ist seit Untergang des Kommunismus auch out! ;-)
Da braucht es genau jene Selbstreinigungskräfte, die der Kirche gefehlt haben, oder? Ham die die etwa nich?
...es wird kommen. Kein Wort wird im Dunklen gesprochen, das nicht im Licht offenbar wird.
Die Geduld ist offenbar die Tugend der Rechtschaffenen...
Gruß und schönen erstenfünften ;)
Die Frage ist wirklich: Wer bringt's in die Schlagzeile?
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