4. Januar 2007

Eintreten in die Pilgerschaft

"Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, und wir wissen es alle, dass viele nicht sofort in der Lage sind, sich mit der ganzen Lehre der Kirche zu identifizieren, sie zu verstehen, sie in sich aufzunehmen.

Es scheint mir wichtig, zunächst die Absicht, mit der Kirche zu glauben, wiederzuerwecken, auch wenn jemand persönlich noch nicht viele Details in sich aufgenommen haben mag. Es ist notwendig, den Willen zu haben, mit der Kirche zu glauben und Vertrauen zu haben, dass die Kirche – nicht nur die Gemeinschaft der zweitausendjährigen Pilgerschaft des Volkes Gottes, sondern die Gemeinschaft, die Himmel und Erde umfängt, die Gemeinschaft, in der also auch alle Gerechten aller Zeiten gegenwärtig sind – dass diese vom Heiligen Geist lebendiggemachte Kirche wirklich die Leitung des Geistes in sich trägt und daher das wahre Subjekt des Glaubens ist. Der Einzelne fügt sich in dieses Subjekt ein, hängt ihm an. Und auch wenn er noch nicht ganz davon durchdrungen ist, hat er doch Vertrauen und nimmt am Glauben der Kirche teil, will mit der Kirche glauben.

Dies scheint mir die ununterbrochene Pilgerschaft unseres Lebens zu sein: mit unserem Denken und Empfinden, mit unserem ganzen Leben zur Gemeinschaft des Glaubens zu gelangen. Dies können wir allen anbieten, damit sie sich nach und nach mit dem Glauben der Kirche identifizieren und vor allem immer wieder von Neuem den grundlegenden Schritt tun, sich dem Glauben anzuvertrauen, sich in diese Pilgerschaft des Glaubens einzufügen, um so das Licht des Glaubens zu erlangen."
(Benedikt XVI. am 13. Mai 2005 an die römischen Priester und Diakone)

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