Thomas Stein ortete kürzlich ein großes Marktpotential für professional gemachten und vermarkteten christlichen Pop und Rock. Auch die säkularen Medien merken auf: So sortierte letzthin Jochen Temsch in der SZ schon die Guten in den iPod und die Schlechten in den Papierkorb:
"Laut Financial Times gehen dort [in den USA´; scipio] jährlich weit mehr als 50 Millionen Gotteslob-CDs über den Ladentisch, mit dabei etwa die Nu-Metal-Band P. O. D.. Einer ihrer Songs heißt 'Abortion is Murder' - Hetze statt Friede, Freude, Flötensolo."Gewünscht wird politische Korrektheit oder noch besser: musique chrétienne désengagée. Hat jemand etwas Anderes erwartet?
Wie die Debatta um "katholische", "christliche" oder "religiöse Literatur" an kein Ende kommt - Martin Mosebach hat erst jüngst in "Schöne Literatur" seinen Beitrag geliefert -, so auch in der Musik: Ist christliche Popmusik nur oder vor allem liturgisch verwendbare? Oder Musik mit einer Botschaft, diesmal mit einer christlichen? Ist sie geschrieben und gespielt für Christen oder für Noch-nicht-Christen - oder für Wahrscheinlich-nie-Christen? Machen Christen automatisch christliche Musik - whatever the message? Ist die Botschaft wichtiger oder die musikalische Qualität?
Die Künstler werden sich darum nicht scheren - genau wie die Schriftsteller und Schreiber. Zum Glück.
Mein Hörtipp zum Thema: Sufjan Stevens. Die Zeit war gleich zwei Mal in Folge (Nr. 1 und Nr. 2) von dem "aufgehenden Star am Neo-Folk-Himmel" hemmungslos begeistert und ist damit nicht allein. Ich höre mich momentan und mit wachsender Fasziniation in die explizit christlichen Seven Swans und das opus magnum "Come on feel the Illinoise" ein. Beides geniale Alben.
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