Neo-katholische Gottesdienstbeauftragte
"Ein Gewand für Laien, das diesem durch sehr präzise Schlichtheit Würde und Haltung verleiht. Es schafft ein denkwürdig unpathetisches Pathos in der gekonnten Transformation eines offenkundig historisch-bürgerlichen Gewands in eine neue Feierlichkeit." Das meint eine garantiert hochqualifizierte Jury zu diesem "schwarzen Liturgiegewand für Gottesdienstbeauftragte".
Aber wieso historisch-bürgerlich, wieso unpathetisches Pathos, wieso 4.000 € für die banale Nachahmung des Neo-Mantels an Frau Martha Kreuzer-Temming aus Köln?
Die Dame hängt wahrscheinlich zu oft und zu lange vorm Bildschirm, legt immer wieder ihre Matrix-DVDs ein, konsequenterweise findet sie den Gottesdienst dann viel zu langweilig - und postkonziliar sozialisiert würde sie diese Langeweile gerne vermindern. Nicht durch Eindenken und -beten in den Geist der Liturgie, sondern mit äußeren Mitteln. Aber Gottesdienstbeauftragte, die sich fühlen oder am Ende gar benehmen wie Keanu Reeves, haben uns gerade noch gefehlt.
Keine Sorge, Leute, die anderen Preiskleider des "Gestaltungswettbewerbs LiturgieGewänder" sind auch nicht ermutigender. Die Overalbe mit aktuellem Strickoptik-Oberteil, buddhistisches Orange für den Gedenktag des Dalai Lama, wenn er mal selig oder heilig gesprochen ist, und die Dalmatik für den Gefängnisseelsorger - allesamt echt geil. Deswegen wird garantiert keiner katholisch und stört die deutsche Kirche beim Aussterben.
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