31. Mai 2005

Carl Amery - r.i.p.

"Linkskatholik und Urbayer, Aufklärer und Wertkonservativer, Träumer und Realist" nennt ihn zum Abschied die NZZ. Nur "orthodox" sei er nicht gewesen.

Ich hatte immer den Eindruck, daß all seinem Zorn, seinen Widerreden, seinen Rundumschlägen eine intellektuelle Variante der bayerisch-katholischen Orthodoxie zugrunde lag - die der reflektierten Dankbarkeit für den weißblauen Himmel, den es gegen lokale Stumpfheit wie gegen globale Kälte zu verteidigen gilt.

Seine Romane waren für mich der erste Kontakt mit einer (im weiteren Sinne) "catholic imagination": Warum nicht im bayerisch-katholischen Kontext die Geschichte neu erfinden? Warum nicht die "Sphagistik", Amerys "Wissenschaft von den Niederlagen", in history fiction umsetzen? Warum nicht Evolutions- und Menschheitsgeschichte um die Marienwallfahrt von Tuntenhausen zentrieren? Amery zeigte, daß und wie es geht.

Carl Amery im Interview bei br alpha - 15.3.2003

30. Mai 2005

Wieviel Blogger hat der Papst?

Mehr als letztes Jahr. Denn: "Noch nie hat Kirche so viel Spaß gemacht wie heute." Neudeutsch heißt das "trendaffin".

Mehr im manager-magazin.
Rumpeln im Seelenkeller

Außer dem Gewinnersong gab es noch andere Bewerber für das "offizielle WJT-Lied", zum Beispiel "Hey Mensch" von Heiko Gase.

Lässt ein Schicksalsgewitter unser'n Frohsinn erzittern
bricht das kein Genick: ER gab uns zum Glück die Musik.
Aufschwungsbote ist nur eine Note
und jeder haut auf der Stelle in die Saiten, Tasten, Felle...
Und jetzt räumen wir den Seelenkeller auf.
Wir rocken alle an die Wand wir sind total gut drauf.
Das Jüngste Buch



Für alle, denen die Bibel zum Thema "Jüngster Tag" ein bißchen dünn aufträgt, die Übersicht über die Lückenfüller:
Jason Boyett: Pocket Guide to the Apocalypse: The Official Field Manuar for the End of the World - für sensationelle $ 7,99 direct beim Verlag.
Das Apocalyptionary gibt es gratis als Probekapitel.
Metavertrauensfrage

So viel Vertrauen war nie...

Vielleicht sollte der Kanzler auf die Metaebene umsteigen und am 1. Juli fragen, wer ihm das Vertrauen entgegenbringt, daß er für seine Vertrauensfrage einen verfassungskonformen sowie koalitions- und parteikompatiblen Modus findet?
Blogpredigt

Gestern in der Sonntagsmesse war ich mir plötzlich ganz sicher, daß der HErr uns christliche Blogger meint mit seinem Satz aus der Bergpredigt:

"Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben?"

29. Mai 2005

Rückenwind aus der Ökumene

Warum ein konservativer Papst für die Ökumene der einzig richtige ist, zeigt S. M. Hutchens in Touchstone - sozusagen als Kommentar zum Luther-Imitator Matthew Fox:

"The changes Catholic revisionists are proposing for their own church are not simply of the sort that offend conservative Catholics, but all Christians. At the base of the progressive mind as it is revealing itself in the Catholic Church is a will to make it not a different kind of Catholic Church, but no church at all. This is recognized by orthodox Christians outside the Roman communion, who have dealt with this mind, and emphatically rejected it, in their own. (...)

Within the context of a progressive papacy, traditional Roman Catholicism — Catholicism not only in the form that is obnoxious to Catholic revisionists, but disagreeable in some respects to its Protestant and Orthodox allies as well — is not only likely to survive, but to survive in strength. This is because, whatever its faults, much of Orthodoxy and conservative Protestantism view it as Christian while regarding the revisionist program, whatever attractions it may hold for non-Roman believers (relaxation of the pastoral discipline on the marriage of priests, for example), as emphatically not. Despite their disagreements, they will support traditionalist Roman Catholics against the parasites at their own table.

The war conducted by revisionist Catholics, they understand full well, is not simply against reactionary old men in the Vatican, but Baptists in Virginia, Anglicans in Nigeria, Pentecostals in Brazil, and against the heart of Orthodox doctrinal and moral teaching. It is not only against the beliefs of old-fashioned Catholics, but has been unmistakably revealed in the last generation, as revisionism marches steadily from the controversial to the abominable, to be against all Christians, everywhere, and at all times."

28. Mai 2005

Reformatoren bei der Arbeit

Ich weiß, daß es Blogger unter uns gibt, die sich schwer damit tun, zur "Zeitung kritischer Christen" zu verlinken. Aber ab und an findet sich dort so Bemerkenswertes, daß es quasi eine Unterlassungssünde wäre, den Kreis zu klein bzw. das Netz zu eng zu ziehen.

Heute also bei publik-forum "95 Thesen oder Glaubensartikel eines Christentums im dritten Jahrtausend" des neuen Reformators, des ehemaligen Dominikaners und jetzigen Episkopalianers Matthew Fox.

Wieso hat uns eigentlich keiner gesagt, daß der gute Herr Fox seine Thesen schon am 18. Mai an der Schloßkirche in Wittenberg angeschlagen hat? Stell dir vor, es ist Reformation, und keiner geht hin!

27. Mai 2005

Arrividerci, Padre!

Father Bryce Sibley, der Schreiber von A Saintly Salmagundi wendet sich anderen Tätigkeiten zu und stellt das Bloggen ein.

Für mich war er immer einer der Fixsterne im Bloggerhimmel, um meine eigene Position zu bestimmen. Die Archive bleiben uns vorerst erhalten, und zum allerletzten Mal werden wir ihm auch nicht begegnet sein.

Louisiana is closer than ever these days when the world's just a parish!
Ratzinger im Supermarkt

Daß im lokalen Supermarkt das zweite Ratzinger-Seewald-Interview inmitten all der anderen Taschenbuch-Bestseller ausliegt, läßt mich innerlich noch immer laut auflachen. Das Unglaubliche der Papstwahl ist nicht die Wahl eines Deutschen oder eines Konservativen, sondern eines Theologen, der verständliche und unmodische Bücher über seinen Glauben schreibt, die jetzt erstmals eine realistische Chance haben, auch vom Mann und der Frau auf der Straße gekauft und evtl. auch gelesen zu werden. Glaubenslehre in den Köpfen und nicht nur im Herz oder im Bauch - das gab es in Deutschland schon lange nicht mehr!

26. Mai 2005

Omne delectamentum in se habentem

Fronleichnam ist in meinen Breiten immer noch eine der Gelegenheiten, wo sich die katholische Sozialisation am intensivsten ereignet - zwar nicht mehr bei allen Kindern und Jugendlichen, aber so einige waren schon dabei. Alle anderen Anwesenden frischen sie in den drei Stunden Messe und Prozession wieder auf.

Die "Sakramentslieder" aus dem 19. Jahrhundert mit ihrer Bildersprache, gleichzeitig altmodisch und faszinierend, die Blaskapelle, die den großen, hohen Kirchenraum fast sichtbar mit Musik erfüllt, Weihrauch über Weihrauch, Flambos und Leuchter, Fahnen, die nur anfangs schlapp hängen, später mit dem aufkommenden Wind sich blähen und flattern, der "Brokathimmel" unterm blauen Himmel, Kommunionkinder mit Lilien, das viermalige Tantum Ergo - an jedem der Altäre und jedesmal mit einer anderen Melodie. Wer eine Aufgabe hat, vollzieht sie würdig - vom kleinsten Meßdiener angefangen über Feuerwehrmänner, Soundtechniker, Himmel- und Kerzenträger und den Altardiener (yours truly im Anzug und Krawatte) bis zu GemRef und Pfarrer. Und der Sanctissimus, der Allerheiligste im Brot auf den Alltagsstraßen, über den Blütenblättern der Kinder, exponiert, ausgesetzt. Dabei sein ist alles.

Natürlich gibt es auch für jeden was zu meckern: Zu heiß war es dieses Jahr; die Frauen am Prozessionsende schwätzten bis zum ersten Altar, als ob sie sich Jahre nicht gesehen hätten und gleich wieder trennen müssten; die deutsche Version des "Omne delectamentum in se habentem" sorgt für Unsicherheit: Birgt das "Panis de caelo" jetzt alle Erquickung in sich, oder enthält es alle Süßigkeit? (Ich bin ja für die Süßigkeit, wenn es schon auf Deutsch sein muß, auch wenn das "enthalten" reichlich prosaisch daherkommt bzw. eigentlich überhaupt nicht irgendwie daherkommt.) Und warum der Pfarrer beim letzten Altar das Allerheiligste nicht über den wunderschönen Blütenteppich trägt, sondern außenherum, werde ich nie verstehen: Bei der Fronleichnamsprozession gibt es keine "art pour l'art", sondern da ist alles Kunst für den großen Künstler und Creator. Und des Herrn Esel flog am Palmsonntag auch nicht über Zweige und Kleider, sondern lief seelenruhig und unbekümmert darüber. Wenn also einer den Blumenteppich betreten darf, ja: betreten muß, dann der Priester mit der Monstranz.

Ach so: Ich bin ganz sicher, daß der Segen dieses Tages absolut teilhardistische Dimensionen hat, schlechthin all-umfassend ist.

25. Mai 2005

Keine Protestanten auf dem Areopag

Nachdem ich gerade die heutigen Postings meiner Kollegen (hier und da) überflogen haben, scheue ich mich fast, ein paar Sätze des (atheistischen) Philosophen Norbert Hoerster zu posten. Aber wie schon der hl. Bernhard dem Teufel sagte, als der ihn während einer richtig feurigen Predigt stolz auf sich selbst machte: "Ich habe wegen dir nicht angefangen, und höre wegen dir nicht auf."

Meine evangelischen Leserinnen und Leser werden es mir in diesem Sinn nicht übel nehmen.

Hoerster also schreibt in der Einleitung zu seinem neuen Buch "Die Frage nach Gott" (München: Beck, 2005), in der er der Vernünftigkeit des Gottesglaubens nachgeht:

"Wenn ich in diesem Buch Beispiele christlicher Glaubensinhalte anführe, sind es zumeist solche katholischer Provenienz. Denn vom katholischen Glauben gibt es immerhin - in Form der Verkündigung durch das päpstliche Lehramt - eine authentische Lesart. Wer die Gottesfrage etwa auf dem Hintergrund eines christlichen Protestantismus (zu dem inzwischen der Sache nach auch viele katholische Theologen jedenfalls in Deutschland übergetreten sind) erörtern möchte, sieht sich seit langem mit Lehren konfrontiert, die in ihrer Vielzahl und Unterschiedlichkeit keinen gemeinsamen Nenner mit hinreichend klaren Konturen mehr erkennen lassen." (S. 11)
Ein Grund zur Freude oder Schadenfreude ist das auch für die RKler nicht, wenn eine der großen Traditionen der Christenheit auf dem Areopag nicht mehr ernst genommen wird.

24. Mai 2005

"Warum die Musiker?"

Noch einmal Papst Benedikt XVI.:

Why the beautiful is not the good - Spengler in der Asia Times über den Papst, U-, E-, Rock- und Kirchenmusik.

Eine Woche vorher vom gleichen Autor zum gleichen Thema unter besonderer Berücksichtigung des Judentums und Franz Rosenzweigs: The pope, the musicians and the Jews.

Spengler beginnt seinen ersten Artikel mit einem jüdischen Witz aus den 30ern:

"A Jewish joke from the 1930's tells of the old Jew who is confronted by storm troopers: 'Tell us, Jew - who started the Great War?' The Jew, being no fool, says, 'The Jews,' but adds, 'as well as the musicians.'

'Why the musicians?,' ask the storm troopers. The Jew asks, 'Why the Jews?'"
Dialektik der Säkularisierung

Immer wieder: Ratzinger - Habermas

Manuel Herder, Chef des gleichnamigen Verlags, kündigt in einem Interview die Veröffentlichung der berühmten Debatte zwischen den beiden "Leitsternen" für den Sommer an. (amazon.de gibt den Juni als Erscheinungsdatum.)
Dem Licht des Lebens folgen

Die Tagespost empfiehlt die deutsche Ausgabe der "Fastenexerzitien des Papstes" aus dem vergangenen Jahr, gehalten von Bruno Forte, übersetzt von Ingrid Stampa (wehe, hier redet noch einmal einer von der "Haushälterin des Papstes"!!), erschienen bei Herder.

23. Mai 2005

Die ungeschriebene Monographie

Christian Geyer zur JKR/BXVI-Sekundärliteratur in der FAZ:

"Wenn selbst ein Punkt für Punkt widerlegbares Buch wie dieses [die "alte" Biographie von John L. Allen; scipio] vom Papstpromi-Bonus profitiert und - wie noch in der vergangenen Woche - auf die Bestsellerliste gelangt, dann läßt sich daran wohl vor allem das eine ablesen: In diesem Sektor mangelt es offenbar nicht an Nachfrage, wohl aber an Angeboten.

Ein überzeugendes Buch über das Phänomen Ratzinger, seine intellektuelle Physiognomie im Kontext liberaler Gesellschaftstypik, liegt noch nicht vor. Sonst hätte es Allens zusammengehäkelter Schrift schon längst den Bestseller-Rang abgelaufen."
Vielleicht schafft es ja Allens 2. Anlauf, der am 7. Juni bei Doubleday und Penguin erscheinen soll und der es durch die Vorbestellungen allein schon auf Rang 3.270 von amazon.com geschafft hat.
Protestantismus als Privatsache

Martin macht aus seinem Katholischen Notizbuch eine richtig dicke Kladde mit vielen dicht beschriebenen Seiten und vielstimmigen Beiträgen. Es geht hoch her im Blog!

Ich habe mich eben mit einem Kommentar zur ersten der 95 Thesen von Martin Luther beteiligt und will hier noch ein Zitat von Erik Peterson nachschieben, aus dem Epilog zu seinem Briefwechsel mit Adolf Harnack von 1928:

"Die protestantische Landes-'Kirche [Preußens; scipio] hat nur zwei Möglichkeiten, 'öffentlich' zu werden. Sie kann entweder den staatlichen oder den spezifisch kirchlichen ... Öffentlichkeitsbegriff für sich in Anspruch nehmen. Die erste Möglichkeit würde die Rückkehr zum landesherrlichen Episkopat bedeuten. (...) Die zweite Möglichkeit würde die Rückkehr zum katholischen Kirchenbegriff und zum katholischen Kirchenrecht in sich schließen, und darum ist dieser Weg für den protestantischen 'Kirchenmann' ebenfalls ausgeschlossen. (...)

Geht man den Weg des staatlichen Öffentlichkeitswillens, so hätte der Staat über den Bekenntnissstand der Preußischen Landeskirche und die Rechtgläubigkeit der theologischen Fakultäten zu wachen. 'Reine Lehre' in diesem Sinne kannte aber der Protestantismus schon vor dem Wegfall des landesherrlichen Episkopats nicht...

Nimmt man jedoch seine Zuflucht zu dem Begriff einer spezifisch kirchlichen Öffentlichkeit, dann erhebt sich notwendigerweise die Forderung nach einer Dogmenbildung im Sinne des Katholizismus und nach einer dogmatischen Lehrautorität in der Kirche, was doch durch die protestantischen Voraussetzungen wiederum ausgeschlossen ist. Wenn es nun aber kein Dogma im echten Sinne in der protestantischen Kirche gibt, dann ist auch keine Theologie möglich. Denn es gibt keine Theologie ohne Dogmatik und keine Dogmatik ohne Dogma. (...)

Das heißt aber, protestantische Theologie wird immer, mehr oder weniger, eine private Angelegenheit der Theologieprofessoren bleiben, und daran wird auch durch die größere oder geringere 'Kirchlichkeit" des einzelnen prinzipiell nichts geändert." (E. Peterson: Theologische Traktate.- Würzburg: Echter, 1994, S. 186f.)
Vor allem:

Vorsichtige Ratschläge von Joseph Kardinal Ratzinger an Comunione e Liberazione:

"Sie müssen einfach weiterhin vor allem einen sehr tiefen Glauben leben, der sehr persönlich und stets im lebendigen Leib Christi verwurzelt ist, der die Kirche ist und die Gleichzeitigkeit Christi mit uns garantiert. Wenn Sie so leben, können Sie eine hin­reichend starke Identität haben, um sich in den unterschiedlichen Aktivitäten einzusetzen. Nie­mals die Armen vergessen, niemals die großen so­zialen Probleme der Gegenwart vergessen, aber auch niemals die intellektuelle Welt von heute ver­gessen, die letztlich immer wird prägend sein wird und nicht sich selbst überlassen bleiben darf. Sie darf nicht ohne ein Licht gelassen werden, das sie leitet."

22. Mai 2005

Neo-katholische Gottesdienstbeauftragte



"Ein Gewand für Laien, das diesem durch sehr präzise Schlichtheit Würde und Haltung verleiht. Es schafft ein denkwürdig unpathetisches Pathos in der gekonnten Transformation eines offenkundig historisch-bürgerlichen Gewands in eine neue Feierlichkeit." Das meint eine garantiert hochqualifizierte Jury zu diesem "schwarzen Liturgiegewand für Gottesdienstbeauftragte".

Aber wieso historisch-bürgerlich, wieso unpathetisches Pathos, wieso 4.000 € für die banale Nachahmung des Neo-Mantels an Frau Martha Kreuzer-Temming aus Köln?

Die Dame hängt wahrscheinlich zu oft und zu lange vorm Bildschirm, legt immer wieder ihre Matrix-DVDs ein, konsequenterweise findet sie den Gottesdienst dann viel zu langweilig - und postkonziliar sozialisiert würde sie diese Langeweile gerne vermindern. Nicht durch Eindenken und -beten in den Geist der Liturgie, sondern mit äußeren Mitteln. Aber Gottesdienstbeauftragte, die sich fühlen oder am Ende gar benehmen wie Keanu Reeves, haben uns gerade noch gefehlt.



Keine Sorge, Leute, die anderen Preiskleider des "Gestaltungswettbewerbs LiturgieGewänder" sind auch nicht ermutigender. Die Overalbe mit aktuellem Strickoptik-Oberteil, buddhistisches Orange für den Gedenktag des Dalai Lama, wenn er mal selig oder heilig gesprochen ist, und die Dalmatik für den Gefängnisseelsorger - allesamt echt geil. Deswegen wird garantiert keiner katholisch und stört die deutsche Kirche beim Aussterben.
Dreieinigkeit, dienstbar gemacht

"Amongst more liberal Christians, the most common heresy is to present the Trinity as if it were One Divine Community wherein there is perfect Diversity, and then to see human community (and even amongst Anglican to see the Anglican Communion of Churches!) in its unity and diversity called to reflect the divine model. This is an extreme form of the doctrine of the 'social Trinity' and seems to be very popular in various forms in western churches as people aim to create community locally with 'peace and justice' out of diverse human individual beings." (Peter Toon: Trinity Sunday and the Trinity Season)

21. Mai 2005

Anmerkungen zum diözesanen Wort zum Sonntag

Zugegeben, was unsere - geweihten, ungeweihten oder nicht weihbaren - Theolog/inn/en jede Woche im Bistumsblatt zu Papier bringen, soll nicht unbedingt die ganze Fülle des christlichen Glaubens in seiner römisch-katholischen Ausprägung abbilden. Zugegeben auch, daß die halbe Seite, die zur Verfügung steht, am Dreifaltigkeitssonntag besonders kurz ist. Zugegeben, daß Wiltrud Stoer diesmal ihr Bestes gab.

Aber umso mehr warte ich auf das Jahr, in dem die Schreiber/innen auf Sätze wie die folgenden verzichten:
"Doch können wir heute mit dieser Aussage noch etwas anfangen? So geläufig sie uns in der täglichen Praxis ist: im Kreuzzeichen, beim Segnen, im „Ehre sei dem Vater...“ – hat sie für uns noch eine persönliche Bedeutung? Können wir Rede und Antwort stehen, wenn wir gefragt werden, was es mit „diesen drei Personen“ auf sich hat?"
Dann wäre Platz gewonnen für bessere und vor allem: überraschendere Aussagen. Denn Sätze wie diese hört man an Sonntag nach Pfingsten landauf und -ab in den katholischen Kirchen Deutschlands.

Ganz weit weg von der "ganzen Fülle" des Glaubens sind Passagen wie:

"Hinter dem Dreifaltigkeitsglauben steckt die Frage, wer Gott ist. In der Bibel finden wir dazu wenig. Ihr geht es um Erfahrungen, die Menschen mit Gott gemacht haben, welche Bedeutung er für ihr Leben hat."
Natürlich bietet die Bibel an keiner Stelle eine ausgebaute Trinitätstheologie, genauso wenig wie eine voll reflektierte Rechtfertigungslehre oder eine Transzendentalchristologie. Aber daß wir in der Bibel nichts über die "Frage, wer Gott ist", finden - glaubt Frau Stoer das wirklich? Waren Juden und Heiden damals, befangen in ihrer engen, unaufgeklärten Welt, einfach damit zufrieden, daß Gott "für ihr Leben" eine "Bedeutung" hat - ohne zu fragen, wer dieser GOtt ist? Warum erzählt Frau Stoer ihren Lesern nichts über das Verhältnis der "immanenten" und der "ökonomischen" Trinitat, über die Gründe, warum eben nur ein drei-einiger Gott ein Gott sein kann, der nicht einen Menschen mit einem exemplarischen Leben beauftragt, sondern selber todverfallenes Fleisch wird? Warum nur das Sterben des Gottes-Sohnes am Kreuz zur Erlösung reicht? Warum eben doch nur trinitätstheologische "Spitzenaussagen" der heilsgeschichtlichen Offenbarung GOttes und ihren Spitzenereignissen von Donnerstag abend bis Sonntag morgen gerecht werden? Jedenfalls nach Meinung der Kirche(- da nämlich die Privatmeinung einer Pastoralreferentin wie die eines jeden Pfarrers einen Christenmenschen völlig egal sein darf)?

"Das Geheimnis dieses Gottes ist es, dass er sich uns auf verschiedene Weise zeigt. Er ist das Geheimnis der Liebe, er ist Lebensfülle, er sucht verschiedene Wege, um Zugang zu uns Menschen zu finden, um uns in unseren ganz unterschiedlichen Lebenssituationen nahe sein zu können. Diese vielfältige und reiche Phantasie Gottes, uns seine Liebe erfahren zu lassen, das feiern wir heute am Dreifaltigkeitssonntag."
Nein, das Geheimnis GOttes sind nicht die "verschiedenen Weisen" (die lateinisch nicht umsonst "Modi" heißen, wie in Modalianismus), sondern es ist gerade diese eine Weise, wie ER sich in SEinem Sohn, Jesus, dem Sohn Mariens aus Nazareth, zeigt. Diese eine Weise - und nur diese eine Weise - ist es, die IHm völlig ausreicht, um uns "in unseren ganz unterschiedlichen Lebenssituationen nahe sein zu können".
Deutsche Neocons im Paralleluniversum

"Es gibt niemanden, mit dem ich reden kann. Am 11. September fing es an, weil ich nicht zugeben wollte, daß die Amis an dem Massaker in Manhattan irgendwie auch selber schuld seien. Seit 2003 - amerikanischer Einmarsch in den Irak - ist endgültig der Ofen aus. Ich lese keine deutschen Zeitungen mehr, nur noch manchmal die WELT. Mit meinen Freunden habe ich ausgemacht, daß wir uns über alles mögliche unterhalten, meinetwegen über ausgefallene sexuelle Praktiken, nur über nichts Intimes, nicht über Politik."
Hannes Stein über die Achse des Guten, Davids Medienkritik, Karin Quade, Statler & Waldorf und all die anderen. In der Welt unter der Überschrift Amerikas Freunde und das Internet.
Horcht mal her!

Edo Reents (Brummend berauscht von der blumigen Note des Weins) und Andreas Obst (Das Herz einer Boxerin) empfehlen in der FAZ gute Musik von Frauen.
Amerika bloggt und wir schlafen. Mal wieder.

Bush challenges Americans to start twenty million new blogs by 2009 - Worte, aufrüttelnde Worte, eine Vison, die wir weder vom Bundespräsidenten noch vom Kanzler je gehört haben.

Kann es mit unserem Land wieder aufwärts gehen, wenn wir, die Bürger dieses Landes, uns nicht immer wieder, jeden Tag neu, der Prinzipien unserer Zusammenlebens, der Fundamente unserer Demokratie versichern? Gibt es einen besseren Weg, dies zu erreichen - als zu bloggen?

Ja, die Vereinigten Staaten von Amerika mögen blogger, blogcity haben. Aber Deutschland muß sich mit 20six, mit blogg.de nicht verstecken.

Die Late Adopter bekommen von der Zukunft nur das, was übrig bleibt. Wir können es uns nicht leisten, weiter zurückzubleiben.

Kann, sollte, ja: muß nicht die Regierung eine europäische Initiative starten? Wäre bleug.eu nicht der Service der Zukunft, ausgestattet mit Interfaces in allen europäischen Sprachen, mit intelligenter Übersetzungstechnologie, so daß die bleugs von jeder und jedem innerhalb der Europäischen Union gelesen werden können? Ist nicht das Schicksal einer litauischen Katze oder das Abendessen einer portugiesischen Familie wichtiger und interessanter als amerikanisches Katzenfutter und Fastfood?

20. Mai 2005

Meeting Mary



"Letzten Herbst merkte ich, daß ich Maria wirklich nicht mochte. Genauer gesagt: Ich hatte eine Abneigung gegen sie."

Wie Sarah Hinlicky Wilson dann doch noch ihren Frieden mit der Mutter Jesu machte, erzählt sie in Christianity Today. (Hinweis und Link bei Thunderstruck)
Welcome home, Homer!

Die Simpsons sind nicht mein Ding, wahrscheinlich geburtsjahrbedingt.

Aber daß sie jetzt katholisch werden, nehme ich doch erfreut zur Kenntnis. Ihre wohl besondere Art des Glaubensverständnisses ist, nach allem, was ich bei Catholicism Wow und in der geschlossenen Cafeteria sehe, auch nicht sonderlicher als vieles rund um den eigenen Kirchturm.

19. Mai 2005

Die halbe Wahrheit ist eben nicht die Wahrheit

Ich hab's auch fast geahnt, als ich die Nachricht, über die Lila in ihren "Letters from Rungholt" berichtet, heute morgen im Radio hörte. Den richtigen Nachrichtenwert haben eben in der deutschen Öffentlichkeit immer noch israelische "Gegenschläge".

Trau keinem Radiosender, und sei er auch öffentlich-rechtlich. (In meinem Fall: Auch nicht B5 aktuell.)
Ach, Köbler, seit wann muß man denn bei einer Predigt etwas verstehen?

Aus der gleichen Quelle: Köbler & Murrmann frontal im Konfirmationsgottesdienst
"Ich mag überzeugte Protestanten sehr"

"Wer seine Bücher nicht liest, ist verloren. Sie nicht zu lesen ist eine schwere, schleichende Krankheit, die mit der Zeit schreckliche Folgen haben kann. Ähnlich wie jemand, der nie einen Pfirsich gekostet hat. Er würde langsam melancholisch werden und immer blasser, und vielleicht würden ihm auch die Haare ausfallen."

Diese Sätze stammen von Jorge Luis Borges und meinen ursprünglich Julio Cortázar. Klaus Wagner-Labitzke bezieht sie in seinem Aufsatz : Der Mystiker als Detektiv. Father Brown als Verkörperung der Theologie G.K. Chestertons auf den großen GKC und zeigt, wie fasziniert er von ihm ist.

Die Lektüre des Aufsatzes aus "bewusst gemacht: Fragmente religiöser Gegenwartskultur" könnte anstecken - also Vorsicht!

"Man muss betonen: die Mystik der Einheit ist nicht die Rettung, sondern die Versuchung des Christentums, der Religionen überhaupt. Doch das gehört in einen anderen Artikel.

Chestertons 'Orthodoxie' scheint himmelweit entfernt zu sein von einem geschlossenen, wasserdichten System theologischer Wahrheiten. Er sagte von sich, als er versucht habe eine Ketzerei zu finden, die zu ihm passte, habe er, als er ihr den letzten Schliff gab, entdeckt, dass es die Orthodoxie war. Vielleicht gilt das Umgekehrte ebenso oder noch mehr: als er der Orthodoxie seinen letzten Schliff gab, entdecken wir, dass es eine wunderbare Ketzerei war. Vielleicht war er darin protestantischer, als ihm lieb war.

Insofern ist es fast gleichgültig, dass Chesterton katholisch wurde. Immerhin: Zu einem General, der bekennt: " (...) Ich muss Ihnen sagen, dass ich überzeugter Protestant bin.", sagt Father Brown trocken: "Ich mag überzeugte Protestanten sehr." (IV,191) Das muss Protestanten genügen, ihn zu lesen, sich an ihm und darum an der Welt Gottes zu freuen, in allem Schrecken das Wunder dankbar zu würdigen, das Wunder, das wir sind und das, in dem wir leben. Zu diesen Wundern gehören die Werke Chestertons."
Der Kehle Stimm' und Rede gibst

Das Veni Creator Spiritus in der Übersetzung von J.W. von Goethe, gefunden in der Lyrik-Zeitung & Poetry News:

"Komm heiliger Geist, du Schaffender,
Komm, deine Seelen suche heim;
Mit Gnaden-Fülle segne sie
Die Brust, die du geschaffen hast.

Du heissest Tröster, Paraklet,
Des höchsten Gottes Hoch-Geschenk,
Lebend'ger Quell und Liebes-Gluth
Und Salbung heiliger Geistes-Kraft.

Du siebenfaltiger Gaben-Schatz,
Du Finger Gottes rechter Hand,
Von ihm versprochen und geschickt,
Der Kehle Stimm' und Rede gibst.

Den Sinnen zünde Lichter an,
Dem Herzen frohe Muthigkeit,
Dass wir, im Körper wandelnden,
Bereit zum Handeln sei'n, zum Kampf.

Den Feind bedränge, treib' ihn fort,
Dass uns des Friedens wir erfreun,
Und so an deiner Führer-Hand
Dem Schaden überall entgehn.

Vom Vater uns Erkenntniss gib,
Erkenntniss auch vom Sohn zugleich,
Uns, die dem beiderseit'gen Geist
Zu allen Zeiten gläubig flehn.

Darum sei Gott dem Vater Preis,
Dem Sohne, der vom Tod erstand,
Dem Paraklet, dem wirkenden
Von Ewigkeit zu Ewigkeit."

18. Mai 2005

Inkulturation

Das Leben ist eine Eisenbahn, und Jesus ist der Schaffner.

In der amerikanischen Fassung von 1890:

Life is like a mountain railroad, with an engineer that’s brave;
We must make the run successful, from the cradle to the grave;
Watch the curves, the fills, the tunnels; never falter, never quail;
Keep your hand upon the throttle, and your eye upon the rail.

Refrain:
Bless'd Savior, Thou wilt guide us,
Till we reach that blissful shore;
Where the angels wait to join us
In Thy praise forevermore.

You will roll up grades of trial; you will cross the bridge of strife;
See that Christ is your Conductor on this lightning train of life;
Always mindful of obstruction, do your duty, never fail;
Keep your hand upon the throttle, and your eye upon the rail.

You will often find obstructions; look for storms of wind and rain;
On a fill, or curve, or trestle, they will almost ditch your train;
Put your trust alone in Jesus; never falter, never fail;
Keep your hand upon the throttle, and your eye upon the rail.

As you roll across the trestle, spanning Jordan’s swelling tide,
You behold the Union Depot into which your train will glide;
There you’ll meet the Superintendent, God the Father, God the Son,
With the hearty, joyous, plaudit, 'Weary pilgrim, welcome home!'
"Sei kein Schwätzer!"

Lebensratgeber für Studenten? - Da wird man, scheint's, nur noch auf Flohmärkten fündig - wie Frank Berzbach: Er stellt im [sciencegarden "Gebete und Erwägungen für die akademischen Stände" vor. Die sind von 1917 und damit doch schon ein wenig zu alt, um eine unveränderte Neuauflage zu erleben.

So hofft er auf eine "zeitgemäße Kirche" und einen "kritischen Glauben", der auch heute "solche sinnstiftenden Büchlein verfassen kann – auch für weltoffene Studierende". Hm. Vielleicht gibt es ja ein aktuelles Äquivalent schon. Ich würde tippen: Eher nicht.

Die Allgemeinen Lebensgrundsätze" von 1917 sollten sich aber auch in der 2005er Edition wieder finden:

1. Gott in allem und über alles.
2. Vergiß nicht das Gebet.
3. Ohne Rast und ohne Hast.
4. Alles recht und gut.
5. Achte dich selbst.
6. Strebe nach Selbsterkenntnis.
7. Erst wäge, dann wage.
8. Habe niemals Scheu vor Anstrengung.
9. Tue recht und scheue niemand.
10. Sei niemals feige.
11. Sei unabhängig von der Laune.
12. Laß dich nicht von der Menschenfurcht leiten.
13. Sei frei von mürrischem Wesen.
14. Halte nicht nach.
15. Sei rücksichtsvoll.
16. Sei ehrlich.
17. Sei kein Schwätzer.
18. Sei kein Opportunist.
19. Sei kein Pessimist.
20. Sei kein einseitiger Idealist.
Lohnende Investition

Flannery O'Connor würde sagen: "Es geht um dein eigenes Leben". Und dabei kann man sich ruhig helfen lassen; sonst sind wir doch auch nicht so zimperlich und machen alles allein: Ehe: Vorher fragen Sie bitte Ihren Therapeuten.

Wie eine Illustration zum FASZ-Artikel las ich gestern das Interview mit Linford Detweiler and Karin Bergquist a.k.a. Over the Rhine:

"It's really a blessing that we don't live in a magic world where consequences don't hurt. God knows what we need, even though we don't. That's what Linford and I needed. We needed to see it from the bottom. And God went through it with us."

16. Mai 2005

Zivilreligion praktisch
Heute: Der Fußballgott


Aus einem Interview mit dem Kaplan der "Clubberer", Stefan Menz:

"POW: Was war Ihr persönlicher Beitrag zum Verbleib des Clubs in der Liga?

Menz: Vor zwei Wochen war ich beim Heimspiel gegen die Borussia aus Mönchengladbach dabei. Das war in meinen Augen das entscheidende Spiel. Damals haben wir einen Punkt geholt. Ich durfte das Match im VIP-Bereich verfolgen. Dorthin hat mich Club-Vizepräsident Siegfried Schneider geführt. Auf der Haupttribüne hat Franz Beckenbauer mir die Hand geschüttelt und gesagt, dass er über die starke Leistung des Clubs erstaunt sei. Das Spiel gegen Bochum am vergangenen Samstag habe ich nur am Radio verfolgen können, weil ich meine Predigt vorbereiten musste. (...)

POW: Wie wird’s in der nächsten Saison mit dem Club weitergehen?

Menz: Ein Platz im Mittelfeld ist auf jeden Fall drin. Die tragenden Säulen der Mannschaft sind Torwart Raphael Schäfer, die Verteidigung und Mittelfeldstar Marek Mintal. Auf sie und vor allem auf Gottes Beistand vertraue ich für die nächste Saison."

15. Mai 2005

Und wenn's nicht wahr ist, so ist es doch ...

Anekdoten von und mit Papst Benedikt in der taz. (Der Link ist schon älter, ich habe ihn aber noch nirgends gesehen.)
Gerard Manley Hopkins: God’s Grandeur

The world is charged with the grandeur of God.
It will flame out, like shining from shook foil;
It gathers to a greatness, like the ooze of oil
Crushed. Why do men then now not reck his rod?
Generations have trod, have trod, have trod;
And all is seared with trade; bleared, smeared with toil;
And wears man’s smudge and shares man’s smell: the soil
Is bare now, nor can foot feel, being shod.

And for all this, nature is never spent;
There lives the dearest freshness deep down things;
And though the last lights off the black West went
Oh, morning, at the brown brink eastward, springs—
Because the Holy Ghost over the bent
World broods with warm breast and with ah! bright wings.

Gerard Manley Hopkins: Gottes Herrlichkeit
(Übs: Ursula Clemen / Friedhelm Kemp)

Geladen ist die Welt mit Gottes Herrlichkeit.
Ausflammen wird sie, wie Glast von gerütteltem Flitter;
Sie sammelt sich zu einer Größe, gleich dem Seim gepreßten
Öls. Was achten Menschen denn jetzt seiner Rute nicht?
Geschlechter traten, traten schweren Tritts;
Und alles ist von Schacher ausgedörrt; besudelt, beschmiert von geschäftiger Mühsal;
Trägt Menschenschmutz, teilt Menschendunst: der Grund
Ist kahl nun, noch kann Fuß fühlen, der beschuht.

Trotz alle dem, Natur bleibt immer unerschöpft;
Köstlichste Frische lebt tiefinnerst allen Dingen;
Und ob auch letzte Helle wich im schwarzen West,
Oh, Morgen springt, am braunen Saum gen Osten, auf -
Denn brütend hegt der Heilige Geist die hingebeugte
Welt mit warmer Brust und mit ah! lichten Schwingen.
_______________________________________

Mag also der Pfingsttag noch so trüb und düster sein wie der heutige: die Welt liegt an der warmen Brust der Geisttaube!

In diesem Sinn: die besten Wünsche rundum an alle, die im Osten den Dämmer des ewigen, herrlichen Morgens erwarten!

14. Mai 2005

Hypothese

Nachdem ich mich in den letzten Tagen mit verschiedenen Frauen in meinem beruflichen und privaten Umfeld "intensiv" unterhalten habe, kam mir folgende Hypothese in den Sinn - quasi meine private "Gender Theology":

Die Unfehlbarkeit des Papstes wurde von Gott deswegen eingerichtet, damit wenigstens ein Mann unfehlbar ist.
Prophezeiungen

Erich zum Thema der "eiligen Heiligsprechung" von Papst Johannes Paul II.:

" Ich hingegen versuche mich nun als Prophet: es wird, wenn Gott will, dieser Papst sein, dieses Pontifikat, das die Seligsprechung Johannes Paul II sehen wird. Und noch eine zweite Prophezeiung knüpfe ich an: es wird, wenn Gott es so will, dieser Papst sein, Benedict XVI, der seinen Freund und Vorgänger Johannes Paul II, den Menschen Karol Woytila, heilig spricht. Ich biete darob eine Wette an. Wer hält dagegen?"

13. Mai 2005

Beruhigend

Kloster dreht sich mit der Erde - und ich dachte schon, es wäre beweglich gelagert.
Der Dritte Brief des Apostels Paulus an die Korinther

Brüder,

Ich, Paulus, nach dem Willen Gottes Apostel, habe euch zweimal geschrieben über wichtige Dinge. Ein Zwang liegt auf mir, euch ein drittes Mal zu schreiben.

Ich bin fuchsteufelswild und ertrage es nicht länger.

Reißt euch zusammen.

Paulus, durch die Gnade Gottes gesandt zu den Heiden.

(Nicht autorisierte Übersetzung aus dem Englischen)
Unrentable Liebe

Frühe Einsichten von Hans Urs von Balthasar - aus dem Jahr 1965, aber aktuell wie ehedem:

"Es war ja nicht so, dass wir alle das nicht gewusst hätten: mit Öffnung zur Welt, aggiornamento, Weitung des Horizonts, Übersetzung des Christlichen in eine der heutigen Zeit verständliche Denksprache ist nur die Hälfte getan:

Die andere ist mindestens ebenso wichtig. Einzig die Besinnung auf das Christliche selbst, das Läutern, Vertiefen, Zentrieren seiner Idee macht uns fähig, es dann auch glaubwürdig zu vertreten, auszustrahlen, zu übersetzen ...

Das dynamischste christliche Programm der Öffnung zur Welt bleibt einseitig (und wird dabei äußerst gefählich), wenn es nicht mit steigender Bewusstheit den Gegen-Teil ausbildet und so erst ins Gleichgewicht bringt:

Wer mehr Aktion will, braucht bessere Kontemplation,

wer mehr formen will, muss tiefer horchen und beten;

wer mehr Zwecke erreichen will, muss die Zwecklosigkeit und Vergeblichkeit, das Unrentable, weil Unberechnete und Unberechenbare der ewigen Liebe in Christus und nachfolgend aller christlichen Liebe begreifen."

Am 12. August würde Hans Urs von Balthasar 100 Jahre alt. Riesenschlagzeilen wird dieses Jubiläum nicht machen, vielleicht den einen oder anderen Artikel in der Kirchenpresse.

Nun ja: auch wenn die "Balthasar-Fraktion" im Kardinals- und Bischofskollegium inzwischen nicht zu übersehen ist und die Rezeption unter den Theologen - auch international - anhält, bleibt er bei der "interessierten Laienschaft" immer noch ein Geheimtip.

Noch kann man ihn lesen, ohne Mainstream zu sein ...

12. Mai 2005

Ein Buchsbaum für die Superökumene

"'Energien haben alle Religionen', sagt Nikolaus Gerhart. 'Alle religiösen Räume haben Energie. Das sollen die Menschen hier finden, egal ob Christen oder Hindus, Juden, Muslime oder Buddhisten.' Zur Eröffnung haben Vertreter der fünf Religionen in einer gemeinsamen Feier Geschenke gebracht: Die Juden ein Ölbäumchen, die Christen ein Buchsbäumchen, die Hindus einen Blütenkranz, die Muslime einen Rosenstrauch, die Buddhisten Lotusblüten." (Granit hinter dem Badesee)

Nein, Nikolaus Gerhart ist nicht irgendein New-Age-Spinner, sondern einer der angesehenen Künstler der Republik und Rektor der Akademie der Bildenden Künste München . Nur logisch, daß er dann eben auch den Ort der Weltreligionen gestalten muß. Ja nee iss klar.
Fides et cerebrum

Believe me or not, my brain made me link this: Fides et Ratio im Katholischen Notizbuch.
Die Manieren Jesu und christliches Benimm

Ein Interview mit Prinz Asfa-Wossen Asserate in chrismon.
Modernisierung auf römisch

"Für [den protestantischen Theologen und Religionssoziologen Friedrich Wilhelm Graf] ist die Wahl des 'offensivsten Intellektuellen' der "ökumenischen Kontrast-Hermeneutik" zum Papst Benedikt XVI. damit keine 'Regression', sondern eine 'sehr interessante Modernisierungsstrategie'."

Mehr dazu in der Tagespost .

11. Mai 2005

"Mother, still your tears"

Explicit lyrics by Bruce Springsteen: Jesus Was An Only Son. Von seiner neuen, "Devils & Dust".
Freebirds

Wieder mal selbstreflexiv: Ein Buch erklärt die Welt der Weblogs (FR).
Wir haben immer noch Mai, und deshalb zu Feier und Freude der Nazarenerin:

Gilbert Keith Chesterton: A Little Litany

When God turned back eternity and was young,
Ancient of Days, grown little for your mirth
(As under the low arch the land is bright)
Peered through you, gate of heaven—and saw the earth.

Or shutting out his shining skies awhile
Built you about him for a house of gold
To see in pictured walls his storied world
Return upon him as a tale is told.

Or found his mirror there; the only glass
That would not break with that unbearable light
Till in a corner of the high dark house
God looked on God, as ghosts meet in the night.

Star of his morning; that unfallen star
In that strange starry overturn of space
When earth and sky changed places for an hour
And heaven looked upwards in a human face.

Or young on your strong knees and lifted up
Wisdom cried out, whose voice is in the street,
And more than twilight of twiformed cherubim
Made of his throne indeed a mercy-seat.

Or risen from play at your pale raiment's hem
God, grown adventurous from all time's repose,
Or your tall body climbed the ivory tower
And kissed upon your mouth the mystic rose.
Der große Fremd-Entfalter

"Pfingsten – wahrscheinlich kommt er im Leben von jedem zu einem anderen Zeitpunkt, dieser beflügelnde Geist, der mir zuflüstert: Bleib nicht stehen, glaube nicht an Grenzen, zucke nicht resigniert die Achseln, wachse über dich hinaus und komme so dem Himmel nah – wenigstens ein bisschen."

Die "Kirchenrätin" Petra C. Harring macht sich diese Woche die Gedanken zum Tag im BR.

Viele Peter Lausters braucht das Land - geben wir sie ihm. Der Beistand wird mit uns sein - mit gestutzten Flügeln und handzahm.

Ich möchte nicht wissen, was der Doctor Martinus zu dieser Art Theologie gesagt hätte. Ist das sein "den Leuten aufs Maul schauen" oder eher doch ein zivilreligiöses "den Leuten nach dem Mund reden"?

10. Mai 2005

Warum bloggen Sie?

Blogger reden gerne über sich selbst. Heute sind die US-Catholic Bloggers dran:

Invasion of the Catholic Bloggers
Wahre Wunder

Wie zum Beleg meines vorletzten Postings: Petras Erzählung, wie die "superna gratia" wirken kann.
Danke für alles Frohe, Helle und für die Musik

Nachdem Martin Gotthard Schneider nicht nur den Schreiber, sondern ganz sicher auch manche Leser dieses Weblogs - wie man so schön sagt: geprägt hat, sei uns allen diese Gedenknotiz einer religiös kompetenten Zeitung nicht vorenthalten. Ist schon ein paar Wochen alt, aber wir können geistig ja immer noch gratulieren...
Staunen über die kleinen Dinge

Leicht spöttisches Grinsen - das überkommt mich, wenn ich die Versuche der "säkularen Medien" lese, das Phänomen Ingrid Stampa auf den Punkt zu bringen: "rechte Hand", "die wohl wichtigste Frau im Leben des neuen Papstes", "die Frau an seiner Seite"...

Das darf doch eigentlich gar nicht sein, daß eine erfolgreiche, intelligente Singlefrau, in jungen Jahren schon Professorin an der Musikhochschule Hamburg, erst einen krebskranken Erzbischof pflegt und dann Sekretärin und Haushälterin des meistgehassten Kardinals der römisch-katholischen Kirche wird! Wie von einem anderen Stern scheinen Sätze wie «Er [nicht JKR/B16, sondern GOtt; scipio] verlangte von mir die Entscheidung, ob ich weiter die Karriere verfolgen und damit für mich selbst leben wolle, oder ob ich bereit sei, mich ganz in Gottes Hand fallen zu lassen, um in Zukunft nur noch ihm zu dienen.»

Wenn sie wenigstens eine Vorzeige-/Vorurteilsnonne wäre wie M. Pasqualina selig - da könnte man sie in eine Schublade stecken. Was aber macht man mit dem Mitglied eines "Säkularinstituts"?

Nicht nur dieser Papst, sondern die ganze Kirche, deren erster Diener er ist, sind für Überraschungen gut. Wer die ganze Zeit seine Vorurteile gehätschelt hat, gerät schon bei der Haushälterin des Papstes ins Staunen. Der Kenner setzt sein leicht spöttisches Grinsen ab, die fromme Miene auf und weiß zusammen mit Ingrid Stampa, Benedikt XVI. und einer ganzen Menge anderer Leute, auf deren Meinung sonst keiner groß Wert legt, daß sich die wahren Wunder dieser Welt ganz woanders ereignen. Übrigens rund um die Uhr und dauernd.

9. Mai 2005

Noch ein deutscher Papst



(gefunden bei wirres)
Dummheit ist Sünde

Karl Barth in seiner Kirchlichen Dogmatik ( IV,2, S. 464f), gefunden beim Pastörchen:

"Man muß einsehen, daß Dummheit als Grunddimension der menschlichen Trägheit Sünde ist: Sie ist Ungehorsam, Unglaube, Undankbarkeit gegen den Gott, der sich dem Menschen zu erkennen gibt, damit er weise werde und lebe. Sie ist eben damit das schuldhafte Abgleiten des Menschen in den Widerspruch zu sich selbst: in ein inkohaerentes, verworrenes, verderbliches Denken, Reden und Handeln. Man muß das einsehen, um würdigen zu können, was für eine Wirksamkeit sie hat, in welch rätselhaft mächtiger, aufregender und furchtbarer Gewalt sie in der Weltgeschichte, in jeglichem menschlichen Lebensbereich und tief verborgen oder auch handgreiflich offenbar in jeder menschlichen Lebensgeschichte ihre Rolle - wahrlich eine Hauptrolle! - spielt.

Dumm ist eben im Großen und im Kleinen alle Zuversicht, alles Sichstützen, Vertrauen auf das, was man sich, ohne Gottes Wort räsonnierend, selber sagen kann, sagen zu können meint. Dumm ist jedes Verhalten, in welchem man sich selbst über das, was wahr, gut und schön, recht, nützlich und heilsam ist, meint autoritative Auskunft geben zu können: alles Denken, Reden Und Handeln, das man auf diese Auskunft begründen zu können und zu sollen meint. Dumm ist dieses Verhalten selbstverständlich, u. zw. noch verschärft auch in der Form, daß man Gottes Wort je schon meint so gehört, seine Weisung und Weisheit in Form irgend eines Prinzips oder Systems sich schon so angeeignet zu haben, daß man es neu hören und zu betätigen nicht nötig habe - in der Form also, daß man sich selbst für einen durch Gottes Wort schon so Erleuchteten hält, man der Offenheit für die weitere, die fortgehende Belehrung durch das, was es eben jetzt und hier meinen, sagen und wollen könnte, sich schlagen zu können denkt. Wo irgend eine herrenlos gewordene Wahrheit oder Regel - und besäße sie die goldenste Klarheit - den Menschen die Menschen so regiert, wie sie sich nur in Erkenntnis Gottes sei durch sein lebendiges Wort regieren lassen dürften, da haben wir es bestimmt mit einer Offenbarung, ja im Prinzip mit der ganzen Ofenbarungsökonomie der Dummheit zu tun.

Und wo Menschen in der Meinung, einer ihnen nicht im tätigen Vollzug ihrer Erkenntnis Gottes, sondern an sich und als solche gesicherten Güte teilhaftig zu sein, als Guten leben, sich aufspielen und geltend machen wollen, da ist das nicht nur des Menschen Selbstrechtfertigung, in der er den Glauben verleugnet, sondern, indem es das auch ist, zugleich seine ihm durch Gottes lebendiges Wort verbotene, seine alles ihm wirklich verliehene Gute verheeren und zerstörende Dummheit. Als Adam und sein Weib, statt sich an Gottes Wort und Gebot genügen zu lassen, durchaus selber wissen wollten, was gut oder böse ist, da war das auch ihr Ungehorsam, zugleich aber der Schritt in eben die Dummheit, die als solche gerade nicht wissen kann und nie wissen wird, was gut und böse ist, die darum gut und böse wieder verwechseln und verwirren wird. Und es liegt ein tiefer Sinn in der bekannten Redensart, laut welcher auch der Teufel in all teuflischen Klugheit und Schlauheit letzten Grundes ein dummer Teufel ist. Wie könnte es anders sein, da er offenbar der insipiens im Prinzip, die Unkenntnis Gottes und die angemaßte Independenz und Souveränität ihm gegenüber in Person ist?"

8. Mai 2005

Politisch-korrekt

Leading scientific journals 'are censoring debate on global warming' (Telegraph)
Pope tees are out, Pope tattoos are it

NPR : Pope Tales, Part I

7. Mai 2005

Die Evolution kennt keine Märtyrer

Theodor Frey hat letzthin in seinem Blog eine jüngere Reaktion des Vatikans auf Pierre Teilhard de Chardin SJ referiert und zitiert und in seinem "Zweitblog" Benedikt XVI. die verschiedenen Bezugnahmen Joseph Ratzingers auf Teilhard aus der "Einführung in das Christentum" (1968) zusammengestellt.

1998 äußerte sich Joseph Ratzinger noch einmal zu Teilhard - weniger ausführlicher, aber diesmal in einem kritischen Kontext. Den Rahmen bildet sein Referat mit dem Titel "Das Ende der Zeit" anläßlich des Gesprächs mit Johann Baptist Metz.

Vier Lösungstypen für die Frage, wie sich Ewigkeit und Zeit zueinander verhalten, und - damit verbunden, doch nicht identisch - für die Frage nach dem Anfang und dem Ende der Zeit stellt Ratzinger vor: den aristotelischen-thomanischen, den naturwissenschaftlichen, den Typ des Fortschrittsglaubens, der dem naturwissenschaftlichen nahe steht und den klassisch-theologischen.

Der Glaube an den Fortschritt sieht die Zeit mit dem Erreichen eines Zustandes der wie immer gearteten Vollkommenheit an ihr Ziel kommen, "das keine weitere geschichtliche Entwicklung mehr sinnvoll erscheinen läßt."

"Dann aber," so der Kardinal weiter, "erhebt sich die Frage: Was ist das denn eigentlich für eine Zeit? Und welche Freiheit ist es, die nicht mehr zu Fall kommt, sondern von Generation zu Generation im Erreichten stehenbleibt? Unweigerlich steigt da auch die Frage auf, die Adorno deutlich gestellt hat: Was für eine Versöhnung ist das, die nur den Zukünftigen gilt? Wie steht es mit uns? Wie mit den Opfern der Ungerechtigkeit die ganze Geschichte hindurch?

Diese Fragen gelten auch gegenüber der christlichen Variante des Fortschrittsglaubens, die Teilhard de Chardin entwickelt hat. Er hat den Kosmos als einen Prozeß des Aufstiegs, als einen Weg der Vereinigungen beschrieben. Vom ganz Einfachen führe dieser Weg zu immer größeren und komplexeren Einheiten, in denen Vielfalt nicht aufgehoben, aber in eine wachsende Synthese hinein verschmolzen werde, hin zur Noosphäre, in der der Geist und sein Verstehen das Ganze umgreifen, alles zu einer Art von lebendigem Organismus verschmilzt. Vom Epheser- und Kolosserbrief her betrachtet Teilhard Christus als jene zur Noosphäre treibende Energie, die schließlich alles in ihrer Fülle einbegreift.

Dieser beeindruckenden Vision, in der die Eucharistie als Antizipation der Verwandlung der Materie und ihrer Vergöttlichung, als Richtungspfeil der kosmischen Bewegung erscheint, stellen sich freilich alle Fragen entgegen, die allgemein an die Fortschrittsidee zu richten sind. Für Teilhard sind die grausamen Aspekte der Evolution und so schließlich auch alle Grausamkeiten der Geschichte unvermeidbare Unfälle im Prozeß des Aufstiegs zur endgültigen Synthese. Das Experiment, in dem sozusagen die Natur ihren Weg sucht, kommt nun einmal nicht
ohne Fehlschläge aus, die schließlich der unausweichliche Preis des Aufstiegs wären. So erscheint schließlich der Mensch in seinem Leiden als Experimentiermaterial der Evolution; die Ungerechtigkeiten der Welt als Unfälle, die man auf einem solchen Weg in Kauf nehmen muß. Der Mensch wird dem kosmischen Prozeß untergeordnet ..."
Mit einer Anekdote aus den autobiographischen Aufzeichnungen Josef Piepers zeigt Ratzinger die Konsequenz dieser Auffassung für das christliche Verständnis der Hoffnung:

Pieper hatte 1951 in Paris über die "Hoffnung der Märtyrer" gesprochen - und Teilhard war unter den Zuhörern. Piepers "These war, von Hoffnung solle man lieber gar nicht reden, 'wenn es keine Hoffnung gebe für den, der sich um der Wahrheit und der Gerechtigkeit willen totschlagen läßt und sich jedenfalls - eingesperrt, allein gelassen, verächtlich gemacht und vor allem verstummt - in einer »hoffnungslosen« Lage befindet.'"

Einen Brief, den Teilhard nach dem Vortrag, "aus dem Augenblick heraus", schrieb, lernte Pieper erst Jahre später kennen. Wo Pieper in seinem Vortrag gemeint hatte, "es stehe nirgends geschrieben, 'daß die Menschengeschichte, innerzeitlich betrachtet, einfachhin mit dem Sieg der Vernunft oder der Gerechtigkeit zu Ende gehen werde", nennt "Teilhard ... diesen Frageansatz 'defätistisch'". "Entscheidend sei doch etwas völlig anderes, 'nämlich die Zukunftskraft der »biokosmisch« auf ihr evolutives Potential hin angesehen noch »jungen« Menschheit. Pieper kritisiert in seinen Erinnerungen diese Vermengung von Evolution und Geschichte: Von Blutzeugnis - so bemerkt er dazu - kann sinnvollerweise nur 'im Feld der Geschichte die Rede sein, während die Evolution keine Märtyrer kennt'." (zitiert nach: T. R. Peters; C. Urban (Hg.): Ende der Zeit? Die Provokation der Rede von Gott.- Mainz: Grünewald, 1999. Der Vortrag von Joseph Kardinal Ratzinger befindet sich auf den Seiten 13-31.)

6. Mai 2005

Franziskaner

Nach dem Lieblingsbuch nun das päpstliche Lieblingsbier.

Die NY Times weiß und fragt:

"April 24, 2005, Sunday, New York Times

Pope, Benedict XVI enjoys Franziskaner weissbeer !!!!!

The new pope is not, however, a teetotaler: Cardinal Bertone said he occasionally allows himself a glass of "excellent" wine from Piedmont. Manuela Macher, co-owner of the Cantina Tirolese, a Bavarian restaurant near the Vatican where he is a regular, said he also liked an occasional German beer, Franziskaner Weissbier. Which raises a question: Does he order the large size or the small?"
Well, Bavarian Weissbier comes in one size. Whether you call that large or small, I don't know. I'd call it right (like in orthodox).

Eigentlich, von seiner theologischen Ausrichtung her, müsste B16 eine Augustiner Weiße noch besser schmecken. Aber die führt die Cantina Tirolese vielleicht nicht...
Und der Himmel ist auch nicht das Wahre,

berichtet - Vorsicht, Satire! - The Onion weiter:

"'Up here, everyone is equal,' John Paul II said. 'No one has to go through an elaborate bowing ritual when they greet me. And do you know how many times my ring has been kissed since I arrived? None. Up here, I'm mingling with tax collectors, fishermen, and whores. It's just going to take a little getting used to, is all.'"
Unterm Strich:

Leben lohnt sich nicht.

"A report released Monday by the Federal Consumer Quality-Of-Life Control Board indicates that the cost of living now outstrips life's benefits for many Americans.

"This is sobering news," said study director Jack Farness. 'For the first time, we have statistical evidence of what we've suspected for the past 40 years: Life really isn't worth living.'

To arrive at their conclusions, study directors first identified the average yearly costs and benefits of life. Tangible benefits such as median income ($43,000) were weighed against such tangible costs as home-ownership ($18,000). Next, scientists assigned a financial value to intangibles such as finding inner peace ($15,000), establishing emotional closeness with family members ($3,000), and brief moments of joy ($5 each). Taken together, the study results indicate that 'it is unwise to go on living.'"
Einzelheiten in The Onion.
Katholische Synthese

Der Spiegel Online-Perlentaucher zitiert den "unverbesserliche(n) Ratzinger-Boy" Juan Manuel de Prada zum neuen Papst (im Original in der FAZ):

"In den Restaurants des Borgo-Pio-Viertels, die er jahrelang besuchte, pflegte er Nudeln in scharfer Tomatensoße zu bestellen, zu denen er süße Orangenlimonade trank. Glauben Sie nicht, daß ein Mann, der so unterschiedliche Geschmacksrichtungen zu vereinen vermag, auch als Papst in der Lage sein wird, unterschiedliche Meinungen in Einklang zu bringen?"

Ich würde das eine praktische Anwendung des katholischen "Und" nennen, so wie in Natur und Gnade, fides et ratio, Glaube und Werke ... ;-)

Das Kunststück, das dann die richtig guten Katholiken fertig bringen, solche wie Benedikt XVI., ist eigentlich, "unterschiedliche Meinungen" nicht relativierend und verharmlosend gelten zu lassen, sondern sie zur Synthese, besser vielleicht: zur Symphonie zu führen. Sie in ihrem berechtigten Anliegen anzuerkennen, in ihrer Wahrheit ernst zu nehmen - und gleichzeitig die Balance des Ganzen zu wahren. Darin entschieden zu sein und zu handeln.
Der Schein der Deckung mit der Welt



Gestern betrachtete ich das "Kommunionkreuz" meiner Tochter einmal näher - ein bronzenes Kreuz, das sie vor einigen Jahren zur Erinnerung an ihre Erstkommunion bekam. Da fiel mir zum ersten Mal der goldene Aufkleber auf der Rückseite auf:

"Feierliche Kommunion 1997"

Wo es bei mir und bei meinen Eltern noch geheißen hätte: "Zur Erinnerung an meine Erste Heilige Kommunion", fällt neuerdings die Heiligkeit weg und wird vom ausgebenden Pfarramt, also quasi-offiziell, durch die Feierlichkeit ersetzt.

Wie ein Kommentar dazu passt das folgende Zitat aus der Netzeitung:

"In «Die neuen Heiden und die Kirche», einem Text von 1958, hatte Ratzinger bereits ein Problem skizziert, das ihn seither nicht losgelassen hat: «Das Heidentum sitzt heute in der Kirche selbst», schrieb Ratzinger damals. Denn auch von der Mehrheit der nominellen Christen, die sich von der Rhetorik der christlichen Identität angesprochen fühlen können, wird die Kirche nur noch als Folkloreinstitut verstanden, das den Rites de passages im Leben des säkularisierten Individuums ein angemessen würdiges Dekor verschafft.

Es werde der Kirche daher auf Dauer nicht erspart bleiben, schloss Ratzinger mit der ihm eigenen Präzision, «Stück um Stück von dem Schein ihrer Deckung mit der Welt abbauen zu müssen und wieder das zu werden, was sie ist: Gemeinschaft der Glaubenden. Nur wenn sie aufhört, eine billige Selbstverständlichkeit zu sein, nur wenn sie anfängt, sich selbst wieder als das darzustellen, was sie ist, wird sie das Ohr der neuen Heiden mit ihrer Botschaft wieder zu erreichen vermögen.»

4. Mai 2005

Und noch einmal die berühmte Habermas-Ratzinger-Debatte -

- heute im pdf-Format und den zugehörigen Zeitungsberichten, bereitgestellt wiederum von der Katholischen Akademie in Bayern in zur debatte 1/2004.

Jetzt aber Schluß der Debatte.

Das Leben wartet nicht. Der LIebe GOtt schon, aber auch nicht ewig.
Benedict Lackland

Der scharfe Beobachter Martin Mosebach über den Papst ohne Land in der NY Times - evtl. ist der Text ja auch auf deutsch irgendwo erschienen:

"As a German, I myself have always been struck by how un-German the pope is. Consider his strikingly peculiar face, his large, child's eyes lurking in their shadowy sockets, and the eager glow that seems to radiate from them even when he is absorbed in contemplation. It's rare to see a face like that in his Bavarian homeland. The great novelist Heimito von Doderer once said that all of Bavaria can be divided into a small group of butchers and a larger group of people who look like butchers. And unlike many of my compatriots, the pope is unflaggingly courteous and appears to grow even gentler in the midst of debate, though he'd never relinquish so much as an inch of ground. His enemies call him cold because he refuses to feign cordiality. (...)

While John Paul II's teachings centered on humanity in its God-given dignity, Pope Benedict might turn back to the nature of Jesus. Western theology has long been influenced by a creeping Arianism - the idea that Jesus was not of the same substance as God. It would be true to character if Pope Benedict were to invest all his zeal in the effort to recast the concept of the divine incarnation in a new language, which would once again render it understandable to modern-day theologians, teachers and intellectuals."
Papal Critique-O-Matic 3000

Die amerikanische Erstausgabe eines Tools, das es unbedingt! auch noch in anderen Sprachen und für andere Kulturen und Kontexte geben sollte. (Tipp zur Bedienung des Critique-O-Matic: Ein Klick auf den Aktualisieren-Button bringt eine neue Anregung für den Oberhirten bzw. ein neues, entscheidendes Problem, das die Katholische Kirche schon längst gelöst haben müsste und jetzt unbedingt! endlich lösen muß.)
Jürgen Habermas über Vorpolitisches,den Kapitalismus und die Schuld des Papstes an der fortgesetzten Entchristianisierung Europas

"Die Welt: 2001 haben Sie in der Paulskirche die Aufklärung mit dem religiösen Denken zu versöhnen versucht. Dann diskutierten Sie mit Kardinal Ratzinger. Wie christlich ist Europa? Und stellt sich die Frage, wer europäischer ist, die Türkei oder die Ukraine?

Habermas: Die Katholische Kirche hat seit dem Zweiten Vatikanum mit dem "Liberalismus", d.h. mit Rechtsstaat und Demokratie, ihren Frieden gemacht. Deshalb gab es in der Frage der "vorpolitischen Grundlagen der Demokratie" zwischen dem damaligen Kardinal Ratzinger und mir keine großen Differenzen. Die Gemeinsamkeiten erstrecken sich auch auf bestimmte bioethische Fragen, die sich heute aus Fortschritten in Medizin, Gentechnik oder Hirnforschung ergeben. Mein Freund Johann Baptist Metz, der auf meinen Wunsch an jener Diskussion teilgenommen hat, war nachher über den milden Tenor der Auseinandersetzung etwas irritiert. Aber in den theologischen und kirchenpolitischen Streit wollte ich mich als Nicht-Katholik nicht einmischen.

Das heißt ja nicht, daß keine Meinungsgegensätze mehr bestehen. Ich sehe beispielsweise die möglichen Beitritte der Türkei und der Ukraine zur EU nicht als eine Alternative. Die unbestrittene Tatsache, daß die europäische Kultur tief im Christentum verwurzelt ist, kann das politische Gemeinwesen der europäischen Bürger nicht allein auf christliche Wertgrundlagen verpflichten. Die Europäische Union ist so wie auch jeder einzelne ihrer Mitgliedstaaten zur weltanschaulichen Neutralität gegenüber den rasch wachsenden Zahlen der säkularen und der nicht-christlichen Bürger verpflichtet. Das sollte man aber nicht zu einer säkularistischen Weltanschauung aufbauschen. Aus dem Gebot der Unparteilichkeit gegenüber allen Religionsgemeinschaften und allen Weltanschauungen ergibt sich noch nicht zwingend eine laizistische Kirchenpolitik, die heute selbst in Frankreich kritisiert wird.

Ich glaube, daß der liberale Staat schon aus eigenem Interesse behutsam mit allen Ressourcen umgehen sollte, aus denen sich die moralische Sensibilität seiner Bürger speist. Diese Ressourcen drohen um so eher auszutrocknen, je mehr die Lebenswelt ökonomischen Imperativen unterworfen wird. Nach neoliberalem Dogma zieht sich heute die Politik aus lebenswichtigen Bereichen wie Bildung, Energie, öffentlichem Verkehr und Kultur, auch aus der Vorsorge für die Standardrisiken des Arbeitsleben, immer weiter zurück und überläßt die sogenannten Modernisierungsverlierer sich selbst. Wenn wir den Kapitalismus nicht zähmen, fördert er eine ausgelaugte, eine entleerende Modernisierung. Angesichts dieser Tendenz zum Verdorren aller normativen Sensibilitäten verändert sich auch die politische Konstellation zwischen Aufklärung und Religion. Als ein säkularer Bürger sage ich, daß sich Glauben und Wissen selbstreflexiv der jeweils eigenen Grenzen vergewissern müssen.

Die Welt: Welche Bedeutung kann die Wahl von Joseph Ratzinger zum Papst für Europa und für Deutschland haben?

Habermas: Ich freue mich über die Geste, daß der Papst als erstes Land Polen besuchen will. Die persönliche Nähe zu seinem Vorgänger wird natürlich auch in Deutschland wahrgenommen. Andersgläubige oder säkulare Bürger müssen nicht unbedingt so kühl auf den neuen Papst reagieren wie Timothy Garton Ash. Es mag ja der Fall eintreten, daß die Entchristianisierung Europas im gleichen Rhythmus weiter fortschreitet, wie es - mit der einzigen Ausnahme Polens und Irlands - die Statistiken der letzten 60 Jahre belegen. Aber dafür gibt es konventionelle soziologische Erklärungen. An dem neuen Papst würde es mit Sicherheit nicht liegen. Im übrigen scheint die symbolische Bezugnahme auf Benedikt von Nursia, die mit der Wahl des Namens Benedikt XVI. verbunden ist, ein Hinweis darauf zu sein, daß dieser Papst selbst mit einer solchen Möglichkeit rechnet und die Kirche für eine Situation wetterfest machen will, in der die Christen zu einer Minderheit schrumpfen." (Aus dem Interview "Europa ist heute in einem miserablen Zustand" in der Welt)

3. Mai 2005

Die Ihr-dürft-auch-gern-kommen-Ökumene

"Zur Teilnahme am Evangelischen Kirchentag in Hannover ruft der Diözesanrat des Bistum Hildesheim alle Katholiken auf. ... Alle katholischen Christen seien aufgerufen, 'den kommenden Evangelischen Kirchentag mit offenem Herzen wahrzunehmen, Gastfreundschaft durch die Bereitstellung von Unterkünften zu erweisen, die Veranstaltungen zu besuchen und den Einladungen zum Gottesdienst zu folgen,' heißt es in dem Aufruf des Diözesanrat vom 26. April, der von Margareta Meyer, Vorsitzende des Diözesanrat, unterzeichnet wurde." (auf katholisch.de)
Da muß ich doch glatt an die Anekdote denken, die ein Pfarrer aus dem gleichen Bistum immer zum Thema Ökumene erzählte: Um die Ökumene zu fördern, lud ihn die benachbarte evangelische Gemeinde ein, am Buß- und Bettag zu predigen. Er tat das gerne, bereitete sich gut vor - und stand doch wieder "nur" vor den eigenen katholischen Schäfchen, die ebenfalls eingeladen worden waren und weit zahlreicher auftauchten.
Plattenwechsel



Gelegentlich sind Überraschungsbesuche im Plattenladen (bzw. dem, was es heutzutage stattdessen gibt) überraschend erfolgreich: Außer der neuen Chatham County Line-CD habe ich die limited edition von Aimee Manns "The Forgotten Arm" entdeckt. Die einen sind schön straightforward, fröhlich und munter auf ihrem Trip durch das Bluegrass County des 21. Jahrhunderts, die andere singt melancholisch-zurückhaltend von zwei Losern auf ihrem Weg zum großen Glück.

Jetzt dürfen sich Ricky Skaggs ("Brand New Strings") und Rhonda Vincent ("Ragin' Live") eine Weile ausruhen.
Steppenwolf

- das Lieblingsbuch von Papst Benedikt XVI., sowohl laut Tagespost wie laut Welt .

Hm.
Habermas, Ratzinger und die päpstlichen Blue Jeans

Endlich! Martin hat die Originalstatements aus dem berühmten Zusammentreffen von Jürgen Habermas und Joseph Kardinal Ratzinger aufgetrieben!

In Kardinal Ratzingers Text kommen mir einige Formulierungen aus anderen Texten bekannt vor - da müsste man mal überprüfen, inwiefern das 2004er Statement in seinem neuen Buch "Werte in Zeiten des Umbruchs" doch enthalten ist.

[Ergänzung: Und tatsächlich findet es sich dort unter dem Titel "Was die Welt zusammenhält: Vorpolitische moralische Grundlagen eines freiheitlichen Staates" auf den Seiten 28 - 40. Als Quelle ist lediglich angegeben: Vortrag bei einem Gesprächsabend in der Katholischen Akademie in Bayern am 19. Januar 2004.]

Aber: Diese Passage fand ich denn doch bemerkenswert:

"Ich würde diese Frage nicht unbedingt, jedenfalls nicht notwendig, auf die Stimmungslage von Carl Schmitt, Martin Heidegger und Levi Strauss, sozusagen einer rationalitätsmüden europäischen Situation, reduzieren."
Eine echte Levi's hält einiges aus und durch, und am Ende wird sie wohl auch müde, in Europa wie in den USA - wir wissen das, aber ob der damalige Kardinal und jetzige Papst das weiß?

Klar, er meint natürlich nicht den Levi, sondern den Leo Strauß... (Aber vielleicht war es ja nur der fleißige Stenograph der Katholischen Akademie in Bayern)

2. Mai 2005

Rosengarten

So eins dem Ur-
heiligen
hörte keine Frau
So tief im Ur-
glaubenden
gebar kein Weib
Wissende seither
suchen den
Rosengarten
buchstabieren
Himmelsdorn
ins Kyrieeleis

Paul Konrad Kurz
(aus: Maria Maria: Gespräche Gesänge.- Kevelaer: Butzon & Bercker, 2002, gefunden bei katholisch.de)

Hard times are here to stay

Kirchenvolkssprecher Christian Weisner macht ernst: "Wir werden Benedikt XVI. eine Chance geben – es ist an ihm, sie zu ergreifen."

Falls sich der Papst diese einmalige Gelegenheit entgehen lässt: werden dann wieder "reformorientierte Theologinnen und Theologen aus vier Kontinenten nach Rom" geholt, die dann erneut "die Vision einer neuen Kirche ... formulieren"? Ja, genau, die "Vision", die "um die Welt gegangen" ist – "das hat so sonst niemand geschafft." (via Publik-Forum)
Mystery Worshipping auf dem Petersplatz



Mystery Worshipper sind jene Mitarbeiter des Ship of Fools, die anonym an Gottesdiensten teilnehmen, diese nach verschiedenen Kriterien bewerten und den Zelebranten ein schriftliches Feedback geben.

Mama Clanger nahm am 23. April per BBC an der Amteinführung des Papstes teil. Ihr Bericht: Hier!

1. Mai 2005

if(among
silent skies
bluer than believing)a
little gay
earth opening
is all the flowers of his eyes
:april's they

this if now
or this(young
trembling any)into flame
twig or limb
explodes and o
each living ablaze greenly thing
;may has come

love(by yes
every new
bird no bigger than to sing)
leaf is wing
and tree is voice
more leastfully than i am you
,we are spring

(E.E. Cummings: Complete Poems 1904 - 1962, S. 583)


Du bist katholisch, wenn Du ...

... am 1. Mai morgens wach im Bett liegst, die Sonne ins Zimmer scheint und Du das dringende Bedürfnis hast, "Maria Maienkönigin" zu singen.
"I don't need a collar to make a difference!"

Mit diesem Satz einer US-Mitkatholikin schließt Petra ihren lesenswerten Eintrag zum Thema der "Priesterweihe für Frauen".