Kleider machen Leute
- und nach Nancy Sherman, einer Professorin von der Georgetown-Universität, in einer durchaus anderen Art und Weise, als wir heute üblicherweise annehmen. John Allen berichtet in seinem neuesten Word From Rome über einen Vortrag, den sie in Rom hielt:
"Sherman's point (drawing on Seneca) was that manners matter. The way we speak in polite conversation, our smiles, even the way we dress, over time can help shape our deeper moral selves. Sherman noted that such externals can mask hypocrisy, but they also can help nudge us in virtuous directions. She calls this 'the aesthetic of character'.
Sherman opened with a reference to her experience at the U.S. Naval Academy, where she taught the institution’s first course on ethics. Among other things, she commented on the attention paid in the military to decorum, including the way that a trim and neat uniform is believed to correlate with good conduct.
I was struck by the fact that Sherman made this observation before, in effect, a room full of men in uniform. There were 22 people at the seminar, 15 of whom were priests, and in typical Opus Dei fashion, all were in Roman collar. (Contrast this with her experience at Georgetown, where the Jesuits typically exhibit much greater sartorial flexibility). Her paper made me wonder if wearing priestly dress can help promote priestly virtue."
Christian Geyer hat in seinem Rahner-Jubiläumsartikel vom letzten Samstag Woche den Wandel der Rahnerschen Autorenfotos auf dem Hintergrund der rebellischen 70er analysiert. Vom properen Jesuiten, wie er uns z.B. auf der Rückseite der Erstauflagen des Kleinen Konzilskompendiums entgegenstrahlt, zum zerknitterten und unrasierten Startheologen, der seine Krawatte sichtbar ungern trägt, war in der Tat ein weiter Weg. Im Sinne von Nancy Sherman müsste man sich jetzt fragen, ob er in römischem Kragen und Soutane seinen wuscheligen Briefwechsel mit L. Rinser genauso geführt hätte wie mit offenem Hemdkragen. (Aber gut, vielleicht trug er ja anfangs noch die herkömmliche Priestertracht...)
- Zur Buße für diese Bemerkung werde ich heute ein Extra-Gebet für seine und meine Seele einschieben, dem guten GOtt für das theologische Charisma Rahners danken und seinen lebenden Mitbrüdern im Priesteramt ein tugendhaftes Leben erbitten.
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