26. März 2004

"Geht hinaus und verkündet..." - Fragt sich bloß: Was?



Auch Kollar und Stola beugen dem mageren Jesusbild nicht vor. What would Luther say?

"Die Frage war, was danach passiert ist?

Nachdem er gekreuzigt worden war, hat eine tiefe Enttäuschung seine Anhänger ergriffen, nach dem Motto, jetzt ist alles aus. Dann ist etwas geschehen, was wir nicht greifen können, was höchstens zu deuten ist und was der Glaube akzeptieren kann.

Wir reden von der so genannten Auferstehung?

Das ist das, was wir nachher Auferstehung nennen. Es muss nach diesem Einschnitt ein Hoffen, ein Erwarten, ein Gegen-den-Augenschein-Annehmen aufgekommen sein, dass dieser Mann, der uns seinen Gott so verkündigt hat, nicht einfach in der Versenkung verschwunden ist, in irgendeiner Weise weiter lebendig sein muss. Aus dieser Annahme, so nenne ich es zunächst einmal, ist die Gewissheit geworden, dass das, was dieser Jesus war und verkörpert hat, mit seiner Kreuzigung nicht einfach tot ist, sondern ist in seiner Wirkung und seiner Bedeutung über seinen Tod hinaus lebendig bleibt. Dass diese Überzeugung theologisch erst mal zu dem Begriff "Auferstehung" geführt hat und im realen Glauben die Vorstellung von der Wiederbelebung eines Toten entstanden ist, ist ein weiterer Vorgang, weil der Glaube sich Bilder und Konkretionen sucht."

(Aus dem Interview des Südtiroler Wochenmagazins mit Hans Reimer, dem evangelischen Pastor von Meran.)

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