Was treibt eigentlich Eugen Drewermann diese Tage?
Nun, kürzlich war er in Eitorf, wie uns die Rhein-Sieg-Ausgabe des Kölner Stadt-Anzeigers mit vergiftetem Lob schildert:
"Der exaltierte Kirchen- und Papstkritiker Eugen Drewermann fesselte sein Publikum mehr als 90 Minuten lang. Es gelang ihm, ohne allzu kräftige Salven Richtung Rom und Vatikan zu schielen. Schließlich begibt sich auch ein Revolutionär wie er irgendwann in seichtere Gewässer. Das hat auch den Vorteil, viel tiefer blicken zu können als auf der hohen, aufgewühlten See. So gingen die zumeist protestantischen Besucher der evangelischen Kirche in Eitorf mit Drewermann, dem Katholiken, auf Entdeckungsreise in der oder besser ihrer Seele."Exaltiert (laut Duden überspannt, leidenschaftlich erregt) - so kennen wir ihn ja. Aber daß "ein Revolutionär wie er" im seichten Brackwasser dümpelt statt die Herausforderung des großen, weiten Meeres zu suchen, ist dann doch erstaunlich. Nun, "tiefer blicken" wird er dort nicht können, wenn er Glück hat, sieht er bis zum Boden unter seinen Füßen. Und bekommt Inspiration für schöne Metaphern:
"Wenn die Energie des Außenmotors stottert und etwas zerbrochen ist, eine Vision oder ein Ziel nicht mehr erreichbar ist, dann benötigt man jemanden, der kommt" (E.D.) - Jesus eben, diesmal mit Werkzeugtasche und Ersatzteilbox für den Außenmotor.
Jesus war übrigens einer, der den Menschen "in Anspielung auf den Untertitel der Veranstaltung lehrte, ihre Freiheit zu gebrauchen". Da mag der Dogmengeschichtler Alois Grillmeier SJ auch in seiner Christologie-Trilogie feststellen, "dass bis heute keine allgemein angenommene und widerspruchslos durchdachte Lehre vom menschlichen Wissen Jesu erarbeitet ist" (Rheinischer Merkur ) - Jesus spielt trotzdem schon providentiell auf Eugens spätere Veranstaltungen an.
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