... die aus irgendwelchen Gründen an einer katholischen Messe teilnehmen wollen/müssen/dürfen: Wenn Sie während des Hochgebetes und der Wandlung oder später beim Agnus bzw. dem "Herr, ich bin nicht würdig" im Sinne Ihrer konfessionellen Gebräuche nicht knien wollen, nimmt es Ihnen keiner übel.
Aber da Sie ja sicher dem überaus präsenten HErrn Jesus Respekt erweisen und überdies auch die katholische Eucharistiefrömmigkeit irgendwie anerkennen wollen als Bereicherung oder mindestens alternative Ausprägung gemeinsamer Abendmahlfrömmigkeit, und da Sie dies sicher auch im Sinne ganzheitlicher Spíritualität mit dem Körper und nicht nur mit Geist und Herz ausdrücken wollen, dann bleiben Sie doch einfach stehen.
Setzen, lieber Herr Pastor, liebe Frau Pastorin, ist ganz schlecht. Liturgisch unpassend, auch und sogar für Lutheraner und Reformierte. Das wirkt in diesen Momenten einfach gelangweilt oder gleichgültig, und beides sind Sie doch nicht, oder?
22. November 2009
Kleiner, bescheidener Tipp für evangelische Pastoren ...
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15 Kommentare:
Hier liest doch tatsächlich ein evangelischer Pastor mit, der sich gelegentlich am geistreichen Ultramontanismus erfreut... Und tatsächlich hat er den beschriebenen Fauxpas in jungen Jahren begangen - nicht aus Respektlosigkeit, sondern weil es ihm einfach unangenehm war, in einer Menge von Knieenden derart exponiert zu sein und den Knienden gar noch die Sicht zu versperren. Das Stehen schien ihm als demonstrative Verweigerung des Kniens unangebracht. Heute kniet er, wenn er sich überhaupt noch in die Situation begibt, in der er sich zunehmend unwillkommener fühlt. Vielleicht, weil seine Art des Christseins so wenig "respektiert" wird?
Lieber Herr Pastor,
ich denke, hier lesen noch ein paar mehr Pastoren mit, wenigstens hin und wieder, was mich sehr freut und mir hilft, meinen Ultramontanismus in hoffentlich geistreichen Schranken zu halten...
Auch Katholiken kommen ja gelegentlich - z.B. aus Gesundheitsgründen - in die Lage, sich nicht knien zu können oder wollen. Da gilt natürlich das gleiche. Daß man als Stehender mehr auffällt denn als Knieender, ist klar. Auf der anderen Seite ist das Auffallen sekundär; primär ist die angebrachte Haltung vor dem HEiligen, der da mitten unter uns ist.
Die meisten Katholiken wissen ja, daß Evangelische nicht knien, und sind dann hoffentlich in der Lage, den Stehenden zu akzeptieren, als jemanden, der sich und seinem Glauben/seiner Konfession treu bleibt. Der Rest, Unwissende, Ignorante, Besserwisser, soll uns, weder Sie noch mich - und zwar in aller Bescheidenheit - nicht kümmern.
Ich verstehe das Gefühl das Unwillkommenseins, das mindestens manchmal auch von der Schwierigkeit kommt, die Ökumene der Profile (oder wie das üblicherweise heißt) und die Ökumene der Herzlichkeit gleichzeitig zu praktizieren...
Einen gesegneten Sonntag!
Was für ein netter Tip - da bin ich ja richtig froh, dass ich den ohnehin schon immer beherzigt habe.
Übrigens knie ich auch mal gerne - nur vielleicht an anderen Stellen, wo es die eigene Theologie oder Frömmigkeit für angebrachter hält. Oder benutze gern das Kreuzzeichen - schließlich hat Luther das selber gern praktiziert und an vielen Stellen empfohlen. Da gibt es auch im evangelischen Bereich eine breite Vielfalt und schließlich sind doch diese Äußerlichkeiten nicht das wirklich Trennende ;)
Ebenfalls gesegneten Ewigkeitssonntag!
Ach, manchmal wünsche ich mich doch wirklich in Zeiten zurück, als die ganze Ökumene Heuchelei kein Thema war, und man Protestanten einfach noch als das bezeichnen und behandeln durfte, was sie sind...
Das gibt mir die Gelegenheit zu fragen, was die Schreibweise HErr aussagt. Das interessiert mich nämlich schon länger.
@ Ulrich: Es ist ein Versuch typograpisch anzuzeigen, daß ER unsere Kategorien übersteigt/sprengt, nicht in Worte zu fassen ist, als der Immer-Größere. Jean Luc Marion streicht in seinem Buch "Dieu sans être" das "o" in Gott immer mit einem Andreas-Kreuz-X durch, weil GXtt nicht in unseren Begriff von ihm eingehe, sondern ihn durch seine Fülle bzw. Überfülle kritisiere.
So ähnlich meine ich es.
Auch in katholischen Kirchen verschwinden die Kniebänke mehr und mehr... zumindest hier in Frankreich.
Dem Pius-X.-Jünger, der sich so überaus mutig unter "anonym" verbirgt (Kommentar n° 4, 23.11. um 10:28) sei angemerkt, daß es auch auf evangelischer Seite Menschen gibt, die ähnlich unchristlich gepolt sind wie er. Ich erinnere mich an einen Leserbrief etwa folgenden Titels: Da wurden etwa 1000 Scheinchristen während ihres Götzendienstes von der Flutwelle weggerissen. Eine katholische Kirche war während der Messe von der Welle weggespült worden, rund 1000 Gläubige hatten den Tod gefunden...
Intolerante dieser Sorte sollten sich doch lieber zu den Zeugen Jehovas begeben; die sind auch überzeugt, die Einzigen im Haus ihres Gottes zu sein. Wobei das für Jehovas Hütte sogar Stimmen mag; der Vater Jesu Christi hat aber in seinem Haus viele Zimmer.
@Wolfram - ich bin keine Pius-Jüngerin, sondern einfach nur katholisch. Das Ökumene-geheuchele (ebenso wie der Novus Ordo) geht mir trotzdem auf die Nerven. Und dass die KATHOLISCHE Kirche die EINZIGE Kirche ist, ist meines Wissens nach immer noch gültige Lehre dieser Kirche.
Die Stiefschwester "anonym" meint vielleicht, katholisch zu sein, tatsächlich ist sie sektär - im besten Falle Lefèbvristin und somit, wie ich schon sagte, Pius-X-Jüngerin.
Ich empfehle ihr dringendst, die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils, 21. Oekumenischen Konzils, zur Kenntnis zu nehmen und darin vor allem "Unitatis Redintegratio" in Demut und geistiger Offenheit unter Gebet und Buße zu lesen und zur Kenntnis zu nehmen.
Denn mit dem, was sie hier gehäußert hat, steht sie außerhalb der Kirchengemeinschaft der Una Sancta Romana.
Mit verbindlichem Gruß von einem, der weiß, daß Christus größer ist als menschlicher Kleingeist.
@Wolfram - lesen Sie Ihren beitrag doch noch einmal in Ruhe, und Sie werden überdenken, wer von uns beiden "sektär" ist. Offenbar gehören Sie zu der "Sekte" übereifriger Vat2-Freunde, für die vor DEM Konzil nur Wüste war.
Oh, und lesen SIE vielleicht "Dominus Jesus"... stammt nicht vom offenbar von Ihnen für unheilig gehaltenen Pius, sondern von Benedikt XVI. Ist der auch bloß "Stiefbruder"?
Mit Vermummten - und fica anonyma vermummt sich mit ihrer Anonymität - rede ich nicht. Es ist - wie eine Stimme von weit her...
Die Stiefschwester hat offenbar die Konzilstexte nicht gelesen, sonst würde sie nicht darauf beharren, es gäbe nach offizieller römischer Lehre nur eine Kirche. (Oder sollte sie etwa dem Irrlehrer Luther anhängen, der 1518 behauptete, "Konzilien können irren und haben schon geirrt"?) Auch der Heilige Vater wird das Gegenteil nicht behaupten - er ist Co-Autor von "Unitatis Redintegratio".
Nur der Klärung halber: niemand hat behauptet, vor dem Vaticanum II hätte Kirche in Rom nicht stattgefunden. Wer allerdings konziliare Beschlüsse schlicht und einfach leugnet, steht - ebenso schlicht und einfach - außerhalb der römischen Kirche. Darum "Stiefschwester" - und aus diesem selben Grund eben nicht "Stief"-, sondern schlicht Bruder Benedikt XVI.
So - und jetzt hab ich genug dazu gesagt. Ich male lieber wieder mit dem Finger in den Sand.
@Wolfram - sind in Ihrem Kindergarten gerade die Fingerfarben ausgegangen, dass Sie auf Sand zurückgreifen müssen?
Toleranz und/oder Humor ist NICHT die starke Seite der selbsternannten Konzilsschützer, wie? Nun ja, man muß nur Mosebach´sche Erfahrungsberichte lesen, um das zu verstehen...
Nicht nur, daß sie die Lehrmeinung der Kirche nicht kennt - die Heilige Schrift kennt sie auch nicht.
Wer, statt dem Dummen immer neu zu antworten, mit dem Finger in den Sand malt, folgt damit dem Beispiel Christi, legendum: Evangelium sicut Ioannem 8,8.
@Wolfgang - mir war klar, dass Sie auf das Evangelium anspielten... aber war diese Gleichsetzung mit dem HErrn jetzt reine Hybris, oder bloß formale Imitatio Christi? Zur Sache trug es jedenfalls nicht viel bei.
Und damit soll es gut sein. D.h. gut ist in diesem Fall übertrieben.
Ab zum Beten: der eine für die andere mindestens ein Vaterunser. Und ich für Euch beide, und zwar gleich jetzt. "Et dimitte nobis..."
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