13. November 2009

Die Angst

"Seht her, so finster kann es sein in den Herzen der vermeintlichen Helden! Seht her, auch sie haben Angst." (faz.net)

Eine simple Wahrheit, die allen in den Knochen sitzt. Vielleicht verschweigen und vergessen wir sie auch aus der Hoffnung, daß es wenigstens anderen anders gehen möge.

Daß die nächsten drei Wochen viele sehen werden, die sich damit profilieren wollen, macht sie nicht weniger wahr. "Haben wir es nicht schon immer gesagt, daß sogar Nationalspieler, Filmdiven, Starfriseure ..." - Nein, habt ihr nicht. Zum Glück. Denn Euer Mitgefühl steht so fett schwarz auf weiß, damit eure Stimme im politisch-korrekten Chor nicht fehlt. Sonst lebt ihr doch auch wie die Parasiten von unserer Hoffnung und macht damit Auflage.

Sogar im Herzen christlicher Helden kann es finster sein, kann die Angst herrschen. Schlichtweg kreatürliche Angst. Aber auch die Angst, die GOtt unbegreiflicherweise manchen SEiner Auserwählten zumutet (und zwar hoffentlich, wenn Hans Urs von Balthasar recht hat, erst nachdem er ihnen zuvor "das ganze Licht von Glaube, Liebe und Hoffnung geschenkt" hat).

Der für uns Blut geschwitzt hat:

"Im Ölgarten war Christus nicht mehr Herr. Nie war menschliche Angst so riesengroß geworden, nie wird sie wieder so groß sein. Sie hatte alles in ihm überdeckt, nur jenen äußersten Gipfel der Seele nicht, auf dem er sich dem göttlichen Willen fügte...

Den Märtyrern stand Christus bei. Aber ihm stand niemand bei, denn jede Hilfe, jede Barmherzigkeit geht von ihm aus. Kein lebendes Wesen wird je so einsam, so entwaffnet in den Tod gehn wie er. Auch der Unschuldigste ist immer noch ein Sünder und fühlt unbestimmt, daß er als solcher den Tod verdient. Der sündige Mensch sühnt im Tod seine Sünden. Aber er..."
(Georges Bernanos)

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