4. November 2009

Aus dem Nachtgebet des hl. Gregor von Narek

"Im Schweigen dieser Mitternacht hebe ich
meine Hand zu Dir für das
gesegnete Zeichen Deines Kreuzes, Quelle des Sehens,
die nicht verblasst in der Dunkelheit des Unwissens,
sondern auf ewig wohnt im unnahbaren Licht.
Mit dankbarem Herzen flehe ich,
daß Du diese trauernde Seele
unter den Schutz Deines allmächtigen Flügel nimmst.
Rette mich vor dem Ansturm äußerlicher Illusion.
Statte das Auge meines Herzen aus mit reinem Licht.
Stärke mich mit Deinem Kreuz, dem Holz des Lebens, gegen die Albträume.
Segne die Grenzen meiner Zelle mit Tropfen Deines lebensspendenden Blutes.
Heilige meine Schwelle mit dem Wasser und dem Blut aus Deiner Seite.
Möge das Dach meiner Bleibe die Gestalt Deines Kreuzes tragen.
Möge das Wunder Deines Opfers für unser Heil
vor meinen erhobenen Augen erscheinen.
Möge das Werkzeug Deiner Qual auf meiner Tür befestigt sein.
Mögen mein Glaube und meine Hoffnung an Deinem gesegneten Baum hängen.
Mit Deinem Kreuz, Herr, halte auf den Töter der Seelen.
Lasse eintreten den Schutzherrn des Lichts.
Lindere die Schwere meiner Schmerzen
und erleichtere die Bürde meiner Schuld.
In der stillen Kammer, wo sich mein Geist sammelt
auf dem Kissen meines Bettes,
sich erinnert an die bitteren Früchte der Verzweiflung,
bekenne ich Dir, allwissender Gott, meine unzähligen Taten bösen Frevels in all ihren Formen."
(Quelle)

1 Kommentar:

Elsa hat gesagt…

Da hast du ja eine echte Entdeckung gemacht! Wenn ich mir was wünschen darf und du die Zeit und den Nerv hast, poste doch noch was zur Person und vielleicht noch die eine oder andere Übersetzung?
Das verdient wirklich größere Beachtung!