16. Februar 2006

Den Finger in die Wunde

Zum einem Gutteil ist es die Angst, daß einer ganz unsensibel den Finger in offene Wunden legen könnte, die Katholiken vom Beichten abhält.

Dabei ist es eigentlich genau umgekehrt, wie Raniero Cantalamessa in "Die Kirche lieben" schreibt:
"Wenn die Beichte jedoch entscheidend wirksam werden soll im Kampf gegen die Sünde, dann muss unser Umgang mit ihr 'im Geist' erneuert werden. Das bedeutet, sie nicht als bloßen Ritus, als eine Gewohnheit oder einen Zwang zu erleben, sondern als eine persönliche Begegnung mit dem auferstandenen Christus, die uns ermöglicht, unsere Finger in seine Wunden zu legen und die heilende Kraft seines Blutes zu erfahren und die Freude, gerettet zu sein." (S. 102)

1 Kommentar:

dilettantus in interrete hat gesagt…

Ich denke es ist auch zum großen Teil Erzähltradition, wie wir sie ja in nichtschriftlichen Kulturen oft erleben:

Auch Menschen, die nie gebeichtet haben, verbreiten, daß beichten unangenehm ist.