Jan-Heiner Tück in der NZZ über Joseph Ratzingers Meditationen über den Leidensweg:
"'Vor der Gestalt des leidenden Herrn endet die Banalisierung des Bösen.' Und mit ihr der verbreitete Unschuldswahn. Die fragwürdige Kunst, es nicht gewesen zu sein, die immer darauf hinausläuft, es andere gewesen sein zu lassen, kommt an ein Ende. Die eigene Schuld aber lässt sich ohne Ausflucht wahrnehmen wohl nur im Licht der Erlösung. Am Kreuz ... hat Gott selbst die Gottlosigkeit des gefallenen Menschen aufgesucht, um dessen Lasten zu tragen und ihn aufzurichten. An die Adresse säkularer Heilslehren formuliert: Wer sich erlösen lässt, ist befreit von dem Zwang, sich selbst erlösen zu müssen."
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