16. Juli 2003

Katholisches Weblogging im deutschsprachigen Raum

Nach fast einem Jahr Weblogging denke ich gelegentlich "off blog" über den Zustand des katholischen Weblogging in Deutschland (und mit Erich in Österreich) nach.

Es gibt nach wie vor "nur" vier Weblogs dieser Kategorie [und neuerdings das von Elisabeth, das noch ein bißchen sein Profil sucht - würde ich jedenfalls sagen. Nix für ungut.]. Dazu Dybart Simpson, der sich "langsam, ganz langsam, fast gar nicht" (Paul Hannappel) in unsere Richtung bewegt.

Von einem Zustand wie in den U.S. of A., wo Mark Shea von den "New Catholic Media" und Father Neuhaus von der "Blogger Insurgency" sprechen, sind wir jedenfalls noch ganz weit entfernt. Allerdings ist es wohl kein Zufall, daß die vier deutschsprachigen katholischen Weblogger (dkW) allesamt "of a slightly conservative bent" sind, wie die amerikanischen Kollegen sagen würden.

Meine Arbeitshypothese dazu ist, daß jeder Weblogger eine Mission, eine Botschaft hat: Er hat etwas, was er verkündigen will. Nun setzt eine Botschaft aber eine Menge Unwissender oder Ungläubiger voraus. Der Missionar begibt sich immer ins Heidenland oder auf Heimaturlaub zum Geldsammeln und Auftanken.

Haben also unsere Glaubensbrüder auf der anderen Seite des Hauptganges vielleicht deswegen nichts zu bloggen, weil ihre Botschaft ja eh schon von den Kanzeln tönt? Nicht den römischen und bischöflichen, aber denjenigen, die für die Plausibilitätsstrukturen(Peter L. Berger) sorgen?

Einen Beleg dafür sehe ich z.B. im Gästebuch der Breitenbach-Pfarrei St. Michael, Schweinfurt, dessen Moderator sich dort durchaus als Blogger betätigt.

Ein großer Unterschied zu den U.S. of A. ist der folgende: Dort bloggen auch Profis, Journalisten wie Andrew Sullivan, Priester wie Don Jim von Dappled Things oder Theologen wie der Alte Oligarch.

Mal sehen, wann wir den ersten Profi begrüßen können. Mal sehen. Technische Unterstützung wird von den dkW aus der Ferne bestimmt geleistet.

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