Die kna meldet aus Brüssel:
[Der katholische belgische Kirchenrechtler Rik] Torfs sagte, ihm fehlten im derzeitigen öffentlichen Diskurs die Stimmen von Theologen mit Format. Durch Jahrzehnte der Anpassung der Gelehrten ans kirchliche Lehramt hätten sich viele Theologen in die Irrelevanz geflüchtet. „Sie betreiben eine Theologie, die nicht mehr anstößig ist, aber die auch keinen mehr interessiert“, sagte der Kirchenrechtler. Dabei gebe es in der Gesellschaft, besonders unter Kreativen und Intellektuellen, wieder ein Interesse an Religion, das sich oft in unkonventionellen Anfragen ausdrücke.
Die Meinung sei ihm unbenommen, aber nachdem ich heute die beiden Thomas Meinecke-Bücher "Ratzinger-Funktion" und "Jungfrau" in der Buchhandlung meines Vertrauens abholen und bei intensivem Blättern ein höchst erstaunliches, wenn auch sich "in unkonventionellen Anfragen" ausdrückendes Interesse an einer katholischen Theologie bemerken konnte, die sich bewusst "ans kirchliche Lehramt" anpasst - ich sage nur: Ratzinger und Balthasar -, vermag mich dieser ach so eingängige Satz nicht zu überzeugen. Das eigentlich Interessante am Christentum sind längerfristig nicht die Dissidenten und Häretiker, sondern jenes uralte Ungetüm namens Orthodoxie.
(Zu Torfs' Zitat gelangt via glaubenssache)
2 Kommentare:
Womit wir wieder bei "Kirchenamtlich profillos" wären - das Kölner Domradio gibt ja nun auch mit Vorliebe die unmaßgebliche Meinung völlig irrelevanter Dissidenten oder anderer Weltlinge wieder.
Das eigentlich Interessante am Christentum sind längerfristig nicht die Dissidenten und Häretiker, sondern jenes uralte Ungetüm namens Orthodoxie.
Wie wahr, wie wahr!! Nur unser merkwürdig ewig-adoleszenter Zeitgeist sieht das leider nicht!
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