30. Mai 2007

Prä-Motu-Kommentar

Mit seinem New York Times-Kommentar im Vorfeld des heiß erwarteten bzw. bangend befürchteten Motu Proprio zum Thema der "Alten Messe" macht sich John L. Allen Jr. vermutlich nicht überall beliebt.

Sein Resümee:
"Benedikt, im Kern ein Realist, wird zu den wenigen gehören, die sofort verstehen, daß seine Entscheidung nicht schrecklich erderschütternd ist. Quellen, die dem Papst nahe stehen und mit denen ich gesprochen habe, sagen, es sei sein bescheidenes Bestreben, daß die alte Messe über die Zeit hin eine "Schwerkraft" entfalte, die die neue Messe zu einer größeren Ernsthaftigkeit und Ehrfurcht hinzieht.

Vielleicht - obwohl es genauso gut möglich ist, daß traditionell eingestellte Katholiken nun eine weiter gefasste 'Ausstiegsklausel' haben, die es weniger wahrscheinlich macht, daß sie Priester und Bischöfe mit dem belästigen, was sie als die Defekte der neuen Messe sehen.

Auf jeden Fall wird sich die tatsächliche Wirkung von Benedikts Entscheidung in kleinen Veränderungen über einen langen Zeitraum messen lassen, nicht in Umstürzen oder Revolutionen. Diese Wirklichkeit wird jedoch wenig tun, um die rhetorische Lautstärke herunterzudrehen. Wenn wir die Aktivisten nur überzeugen könnten, ihren Kampf auf Lateinisch auszutragen und uns andere in glückseliger Vergessenheit zu lassen - dann hätten wir etwas erreicht."

2 Kommentare:

Georg hat gesagt…

nihil adiungendum....Allen multum melius quam omnes prius
clarissimo oculo, ore docto
et ex prima fonte hauriens
omnia dixit quod in hac vice dicendum.

Scipio hat gesagt…

Für die Nicht-Lateiner Georgs Kommentar in Schnellübersetzung:
Nichts hinzuzufügen ... Allen hat viel besser als alle vorher sehr klarsichtig, kundig und aus erster Quelle schöpfend alles gesagt, was dazu zu sagen war.

Aber in aller Bescheidenheit: So ganz weit weg davon war ich am 13.11.06 auch nicht: http://intelligam.blogspot.com/2006/11/mehr-als-ein-trostpreis-fr.html.