Jan-Heiner Tück zum neuesten Biser in der NZZ:
"Der Gestaltwandel des Atheismus dürfte allerdings kaum die Hoffnung auf eine Trendwende zum Glauben rechtfertigen. Diffus und lasch geworden ist nämlich nicht nur der Unglaube, sondern weithin auch der Glaube. Die vielbeschworene Wiederkehr der Religion geht jedenfalls an den christlichen Kirchen vorbei, und der Flaneur auf dem postmodernen Religionsbasar sucht alles Mögliche, nur nicht den Gott der christlichen Überlieferung. Daran ändert man nichts, indem man der Situationsanalyse ein geschichtstheologisches Schema unterlegt und - wie Biser - dem aktuellen Karfreitag des Glaubens seine Auferstehung folgen lässt. Solange die religionsfreudige Gottlosigkeit vieler Zeitgenossen anhält, ist das für Christen eher Anlass zu selbstkritischer Besinnung als für prophetische Szenarien."
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