21. Februar 2005

"Empört"

Daß die Katholische Kirche «nicht begriffen hat oder nicht begreifen will, dass es einen gewaltigen Unterschied gibt, zwischen einem fabrikmäßigen Völkermord und dem, was Frauen mit ihrem Körper tun», diesen Satz von Paul Spiegel mag glauben, wer will. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er selbst den wortwörtlich meint, sondern eher als Übertreibung im Dienst der Sache formuliert hat.

Er tut allerdings dieser Sache weder lang- noch mittel- oder kurzfristig etwas Gutes, wenn er selber in seiner Wortwahl ("was Frauen mit ihrem Körper tun") keinen Unterschied macht zwischen einer Pediküre und einer Abtreibung. Sein nachgeschobener Konjunktiv ("daß man 'Abtreibung auch als Mord an ungeborenem Leben bezeichnen könnte ...'") tut keinem weh und lässt jedem seine Freiheit - auch die, als Gesellschaft und als einzelne in ihr die hundertausendfache Abtreibung ohne schlechtes Gewissen und ohne Widerstand und Hilfe zu dulden.

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