11. Februar 2005

Die Bühne füllt sich
Fortsetzung der Triegel-Hofmann-Affäre


Es ist ein bißchen wie in den Freitag-abend-Krimis im ZDF: Immer die gleichen Schauspieler, immer die gleichen Texte.

Auf der Affärenbühne treten weitere Statisten auf, die man schon längst erwartete und aus anderen Aufführungen kennt. Heute z.B. der promovierte Theologe und Diakon Guido K., der die Gelegenheit nutzt, die "jesuanische" Religion der "Liebe, Hoffnung, Wärme und Lebendigkeit", des "aktiven Einsatz(es) für Lebensermöglichung, Freude, Hoffnung, Solidarität, auch für Feier und Freude" zu retten vor "kleine(n), aber lautstarke(n) und wohl organisierte(n) konservativen Netzwerke(n), deren kirchenpolitischer Einfluß enorm ist".

Die Triegel-Trilogie mitsamt ihrem hehren Anliegen wird zum Anlaß, gegen "Rechtgläubigkeit" und "enge Befolgung von Gesetzen und Vorschriften" zu wettern und wieder die Predigtfreiheit für "wirklich sehr gut ausgebildete Laien (Frau oder Mann)" zu fordern. Wenigstens ein Stück Selbstlosigkeit, darf Diakon Guido K. doch als Nicht-mehr-Laie sowieso in allen Gottesdiensten problemlos predigen und uns mit der "lebendigen Vision des palästinensischen Juden Jesus" einlullen/zulallen - die garantiert die Anforderungen einer "aufbauenden und anregenden Predigt" für all jene erfüllt, die nicht glauben mögen, daß "ein Christ heute ... zwangsläufig aus einer Mischung von konservativer Grundeinstellung, Obrigkeitshörigkeit, Lebensfeindlichkeit, Enge und Gesetzesfrömmigkeit" bestehe.

Sollte einem das alles ein bißchen manichäisch-dualistisch klingen, hat man sich ein feines Gehör bewahrt. Jetzt ist die Zeit, die Guten von den Bösen zu scheiden.

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