31. Mai 2003

Mittel und Zweck

Eigentlich war ich fest entschlossen, das große Medienereignis des gemeinsamen, von katholischen "Reformgruppen" und evangelischer Gemeinde veranstalteten Abendmahls nicht zu kommentieren.

Die Reaktionen aller Beteiligten waren und sind ja vorhersehbar: Küng-Schüler Gotthold Hasenhüttl ist froh über seinen unheimlich mutigen Schritt, den er jetzt öfter tun will; die Bischöfe sind öffentlich leise empört; dem Volk ist es eigentlich egal; die ÖKT-Besucher sind fast alle dafür - und die Medien haben eine kleine Sensation und einen Star fürs Wochenende.

Das Abendmahl als immer schon politische Handlung, als gottgewollt subversiv-revolutionäres Ereignis - so mag eine der Rechtfertigungen lauten, mit denen man vergessen (machen) möchte, daß hier statt des jubelnden Dankes und Lobes und statt der schlichten Entgegennahme des Leibes und Blutes Christi etwas anderes im Zentrum stand.

Der eigentliche Skandal des Gottesdienstes ist die Instrumentalisierung der Eucharistie für einen kirchenpolitischen Zweck.

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