15. Mai 2003

Militant, oder was?

(Zum Thema "Abtreibung" habe ich die Meinung, quod de me est expectandum, aber darum geht es im folgenden nicht, sondern um die Art, wie in diesem Zusammenhang Worte gebraucht und nicht gebraucht werden.)

In den heutigen Zeitungen war ziemlich bundesweit die folgende dpa-Meldung zu finden: "Ein militanter Abtreibungsgegner aus Weinheim darf nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe keine Handzettel verteilen, auf denen ein namentlich genannter Arzt wegen angeblicher 'rechtswidriger Abtreibungen' angeprangert wird. Solche Handzettel könnten wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte untersagt werden, entschied der Bundesgerichtshof (BGH) und bestätigte inhaltlich ein Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart."

Nun mag Klaus-Günter Annen zwar radikal sein, aber worin seine Militanz besteht, wird nicht aus dem Berichteten nicht klar - außer es wird absichtsvoll suggeriert, daß Handzettel zu verteilen oder rechtswidrige Behauptungen über rechtswidrige Abtreibungen aufzustellen dafür qualifiziert. Und ich dachte immr, daß militant ist, wer entweder Gewalt einsetzt, offen dazu bereit ist oder eindeutig dazu aufruft.

Conclusio: Wieder mal ein eindeutiger Fall von nicht-objektiver Berichterstattung.

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