Daß die Freiheit der Meinung und öffentlichen Rede - mit der gar nicht so gewaltfreien Rosa Luxemburg - bis aufs Blut zu verteidigen sei, daß Kunst und Satire alles dürfe, das sind, darf man wohl sagen, Dogmen, die gleichsam in die Herzmitte des Credo unserer liberalen Mitgeschwister gehören.
Gar so ernst nimmt man es freilich nicht, lebt nicht ganz so konsequent, was man glaubt, sondern eher auf laxe, sozusagen rheinisch-katholische Art.
Im Klartext: Wenn einem ein Blogposting nicht passt, dann beschimpft man den Autor gerne mal schnell als Faschisten. Wo genau die Faschismuskeule im verbalen Waffenarsenal fortschrittlicher Mitchristen einzuordnen ist, weiß ich nicht. Ich vermute aber, daß sie nicht einem Klapps auf den Hinterkopf im Vorbeigehen gleichzusetzen ist, sondern eher Mixa-artigen Schlägen mit Gürtel oder Rohrstock.
Zeit, mal wieder an Neuhaus' Gesetz zu erinnern: "Where orthodoxy is optional, orhodoxy will sooner or later be proscribed - Wo Orthodoxie eine bloße Option ist, wird sie früher oder später verboten."
15. Mai 2010
Liberaler sollten sie mir sein, die Liberalen
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
5 Kommentare:
Blogger-Regel Nummer 1: Ignoriere Angriffe, die jeder Sachlichkeit entbehren und Dich beschimpfen, vor allem, wenn sie anonym sind. Wer sich auf Augenhöhe mit Dir auseinandersetzen will, dem schenke Deine Zeit, aber solche Comments schalte erst gar nicht frei!(Oder lass sie unkommentiert stehen).
Was soll eigentlich eine Welt, in der man über alles reden kann, nur nicht über das, was man tatsächlich für gut und richtig erachtet? Wie ärmlich ist das denn?
"Zum Glück ist die Wirklichkeit ja Konstruktion...", hier hätte es auch schon enden dürfen.
Stimmt, Benedetta, und die fünf Mittel des heiligen Thomas gegen die Traurigkeit anwenden. Eins davon lautet: Mit Freunden drüber reden. Das tut gut, hier in der Blogözese.
Zu den ach so fortschrittlichen Liberalen hat der unvergessene Chesterton etwas Unvergessenes gesagt:
Das Dumme an den Forschrittlichen sei, dass sie nicht fortschritten.
Gesegneten Sonntag!
Na, man muß andere ja auch nicht immer vor selbstverschuldeten Peinlichkeiten bewahren - besonders wenn sie zeigen, woher der Zeitgeist weht, oder? Mr/Ms Anonym selbst ist ja gar nicht das Problem, sondern daß er für viele andere steht, die auch so denken/fühlen/sprechen/handeln.
Deshalb und genau deshalb lass ich mich beschimpfen.
Danke, Freunde! Und bitte keine Angst um meine Heiterkeit und mein Seelenheil: Deswegen setze ich beides nicht aufs Spiel. Da gibt es ganz anderes.
Oha, sieht so aus, als hättest Du mit besagtem Posting echt einen Nerv getroffen ...
Kommentar veröffentlichen