Henri Le Saux, noch einmal:
"Der Christ kann nicht ein Mensch sein, für den Gott nur ein Teil seines Lebens ist, selbst wenn es der wichtigste wäre, sondern er ist ein Mensch, für den Gott allein zählt, für den Gott alles ist, oder vielmehr, für den Gott allein ist.
Der Christ ist weder ein Denker oder Philosoph, für den Gott ein Begriff ist, eine interessante theologische Vorstellung, noch ist er nur ein frommer Mensch, für den Gott eine Erinnerung ist - Jesus, der in Bethlehem geboren wurde, in Nazareth lebte, in Galiläa predigte und in Jerusalem starb. Der Christ ist der Träger einer lebendigen Gegenwart, er ist ein Mensch, für den Gott Wirklichkeit ist, die Wirklichkeit: eine unerbittlich lebendige Wirklichkeit, eine unausweichlich wirkliche Gegenwart. Er ist einer, der dem lebendigen Gott begegnet ist, dem Gott, dessen Wort 'durchdringt bis zur Trennung von Seele und Geist' (Hebr 4, 12), in dessen Nähe niemand am Leben bleiben kann:
'Dein Gott, Israel, ist ein verzehrendes Feuer!' (Dtn 4, 24)
Im Leben des Christen ist Gott nicht sekundär, sondern er ist der Grund seines Daseins selbst, der, auf den hin alles gesehen und beurteilt, der, in dem und auf den hin alles erkannt wird." (Die Gegenwart Gottes erfahren.- Mainz: Grünewald, 1980, S. 108)
9. Mai 2010
Der Christ
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1 Kommentar:
Vielen Dank für den wohltuenden Beitrag!
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