17. Oktober 2005

Schlaf der Hoffnung

Da ich ein notorischer, teils mutwilliger, teils leichtsinniger Wenigschläfer bin, haben mich die Zeilen von Charles Péguy sehr berührt, die eben in den Cahiers Péguy wiederlas:

"He who doesn't sleep is unfaithful to Hope.
And that's the greatest infidelity.
Because it's an infidelity to the greatest Faith.
Poor children, they manage their affairs wisely during the day.
But, come nightfall, they cannot resolve
They can't resign themselves to entrust their affairs to my wisdom
They can't allow me to govern their affairs for the space of one night.
As if I weren't capable, I suppose, of looking after them a bit."
Die deutsche Übersetzung reiche ich später nach.

1 Kommentar:

Anrufe ohne Meldung hat gesagt…

themenvorschlag:
Heute habe ich mich gefragt, ob ich eigentlich in vielen Situationen das "Richtige" tue.
Sofort begannen sich unzählige Bilder vor meinem geistigen Auge auszubreiten.
Halt, halt, halt dachte ich bei mir.
Was bedeutet eigentlich das "Richtige" zu tun und wer bestimmt dies?
Vornehmlich sind wir darauf bedacht unsere Aktionen vom Ergebnis abhängig zu machen. Wir stehen an einem Scheideweg. Der Erfolg unserer Handlungen ist zu trennen in den, gemessen an unserem Umfeld und dem, der uns persönlich weiterbringt.
Aber was bedeutet das genau und wo ist dessen Ursprung?

Wir unterscheiden, also Aktionen, die uns individuellen Lebenszielen näherbringen. Karriere, Geld, Macht oder Ähnliches.
Auf der anderen Seite leitet unsere Moralvorstellung das Empfinden, ob etwas eher schwarz oder weiss ist. Helfe ich als ganz banales Beispiel einer alten Frau über die Strasse, scheint dies unter diesem Gesichtspunkt richtiger zu sein, als tatenlos weiterzugehen.

Grundsätzlich sind diese Einschätzungen somit gänzlich situationsabhängig. Das ist sicher nichts Neues, aber es tut gut sich dies einmal vor Augen zu halten.
Geht man nun einen Schritt weiter, wird einem klar, das die eigentliche Differenzierung, anhand egoistischem oder fürsorglichem Streben bestimmt wird.

Wir müssen jeden Tag abwägen, ob wir die Stunden unseres Schaffens mehr den Anderen widmen, oder uns Selbst.
Niemand kann beantworten, inwieweit und wann wir das Eine oder das Andere bevorzugen sollen!
Folgerichtig heißt das Richtige zu tun, nichts anderes, als in der Gesamtheit aller Situationen, eine angemessene Quote zwischen uns und unseren Mitmenschen zu erreichen.

Ihr fragt wie denn diese Variable zu bestimmen sei?
Ich weiss es nicht, aber habe einen Vorschlag:
Jeden Morgen nach dem Aufstehen sollst Du dich fragen, was der Tag im "geplanten" Ablauf bringen wird.
Spielst Du diese Zeit dann kurz in deinem Kopf durch, solltest Du darauf achten, welcher Gedanke einen warmes Gefühl, also Glück in Dir hinterläßt. Unterscheide hiervon die Dinge, die Dir Vergnügen bereiten, also eher den Drang zu Grinsen in Dir hervorrufen. Am Abend solltest Du diese Prozedur rückwirkend betrachten und zusammenfassen, welche Dinge Dich an diesem Tag glücklich gemacht haben.
Durch diese einfache Übung soll das Gehirn, vornehmlich dass Bewußtsein, gewissermaßen umprogrammiert werden.
Die Folge ist, dass Du instinktiv Dinge derart angehst, dass Dich glücklicher machen.
Bist Du innerlich glücklich, so strahlst Du dies aus und wirst tägliche einen ausgelicheneren Level zwischen Egoismus und Nächstenliebe erreichen, also "richtig" handeln!

Wenn ihr sagt:" Jetzt spinnt er!"- dann habt ihr recht.
Wenn ihr noch sagt:"Das ist nicht der Roman, den ich kenne!"- dann habt ihr vielleicht auch Recht.
Wenn ich aber abends im Bett liege und einen glücklicheren Tag, als den Vergangenen habe, wer hat dann Recht?