15. Mai 2011

Zur Lage

Vier der "Glaubensparadoxe" von Henri de Lubac (Einsiedeln: Johannes, 1972):

"Alle Formeln, alle Vorsichtsmaßnahmen der Orthodoxie, alle Skrupel, buchstäblich konform zu sein, kurz alle Schranken sind machtlos, die Reinheit des Glaubens zu bewahren. Fehlt der Geist, ist das Dogma nur noch ein Mythos und die Kirche nur noch eine Partei." (S. 12)

"Früher wollte man das Christentum 'verteidigen'. Heute will man es 'anpassen'. Zwei vorzügliche Absichten! Nur vergaß man damals vor lauter Sorge, es zu verteidigen, zuweilen zu fragen, was denn das Christentum sei. Die gleiche Gefahr droht heute einer allzuweit getriebenen Anpassung."
(S. 23)

"Wenn ich diese oder jene Institution, dieses oder jenes Symbol nicht mehr verstehe, kommt das vielleicht daher, daß die Institution, das Symbol überaltert sind. Vielleicht aber bin ich selber zu sehr Barbar und Neuling geworden.

Dann sind zwei konvergierende Anstrengungen notwendig, die einander begegnen müssen.
" (S. 26)

"Die Leidenschaft, alles in der Kirche reformieren zu wollen, ist zumeist umgekehrt proportional zum übernatürlichen Leben; das ist der Grund, weshalb die echten und wohltätigen Reformen fast nie davon ausgehen." (S. 106)

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