18. Februar 2011

Daheim in der Mitte statt nur dagegen

Zu den Grundsätzen meines privaten Katechismus gehört die Aufforderung, daß man seinen Katechismus bitte nicht gegen jemanden lernen möge. Henri de Lubac sagte mir das einmal in einem seiner Bücher. Nicht daß ich mich immer daran halte, aber vergessen habe ich es nie können.

Jetzt ist wieder einmal so eine Zeit, wo es leicht, ach so leicht wäre, in und aus einem "Gegen" zu leben. Et ne nos inducas in tentationem.

So habe ich heute wieder einmal ein anderes Buch von Henri de Lubac aufgeschlagen, und weiß wieder, wo ich - bei allem Spott, bei allem Anflug von Verzweiflung und Entmutigung, mit meiner Freude und mit meiner Hoffnung - daheim bin.

"'Was mich betrifft', verkündet Origenes, 'so geht mein Wunsch dahin, wahrhaft ein Mensch der Kirche zu sein.' Er dachte richtig: es gibt kein anderes Mittel, ein voller Christ zu sein. Wer einen solchen Wunsch hegt, begnügt sich nicht damit, pünktlich den Pflichten nachzukommen, die seine katholische Konfession ihm auferlegt. Sondern er liebt das schöne Haus Gottes. Die Kirche hat sein Herz von sich weg entrückt. Sie ist seine geistige Heimat. Sie ist 'seine Mutter und seine Brüder'. Nichts, was sie angeht, läßt ihn gleichgültig und überlegen. In ihren Grund schlägt er seine Wurzeln, nach ihrem Bild formt er sich, in ihre Erfahrung schmiegt er sich ein. Mit ihren Reichtümern fühlt er sich reich. Er hat das Bewußtsein, durch sie, ja durch sie allein an der Unveränderlichkeit Gottes Anteil zu gewinnen. Von ihr lernt er zu leben und zu sterben. Er richtet sie nicht, läßt sich aber von ihr richten. Freudig ist er zu allen Opfern für ihre Einheit bereit."(Die Kirche.- Einsiedeln: Johannes, 1968, S. 218)

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