3. Januar 2011

Islamo- und Christophobie

Oliver M. Piecha und Thomas von der Osten-Sacken in einem Aufsatz über "Islamophobie" beim Perlentaucher:

"Was es allerdings gibt, das ist ein Kulturkampf, den keineswegs Samuel Huntington erfunden hat, sondern der vom Islamismus den offenen Gesellschaften des Westens wie den freiheitlichen Regungen im islamisch geprägten Teil der Welt erklärt worden ist. Als Ausgangsdatum mag man das Jahr 1979 nehmen, mit der Revolution im Iran und dem, was aus ihr geworden ist. Und in diesem Kampf geht es um ganz konkrete Dinge, wie die schleichende Etablierung von Geschlechterapartheid in westlichen Gesellschaften und die Erringung einer Art Sonderstellung für "den Islam", kurz die Etablierung der Scharia als Alternative zu weltlichen Gesetzen. Und bisher war das einigermaßen erfolgreich für den Islamismus. Der Angriff auf die Meinungsfreiheit hat längst zu einer Selbstzensur im Westen geführt - und der Begriff der "Islamophobie" soll sie weiter zementieren. Islamkritik, wie auch immer sie sich äußert, kann heute auch in Europa tödliche Folgen haben. Das Schicksal von Theo van Gogh vor Augen, überlegt man sich dieser Tage lieber zweimal, wie heftig man den Islam und seinen Propheten denn kritisieren mag.

Nehmen wir einen weiteren seltsamen Umstand hinzu: Der potenziell beleidigte Muslim schafft politischen Mehrwert. Der real verfolgte Christ nicht. Interessanterweise spricht niemand - und schon gar nicht die Entdecker der "Islamophobie" - von, sagen wir, Christophobie. Immerhin sind Christen weltweit die am meisten bedrängte religiöse Gruppe (mit Ausnahme der Bahais im Iran). Verfolgt und diskriminiert vor allem, aber nicht nur, in sehr vielen muslimischen Ländern. Ein Zufall?"

4 Kommentare:

Marcus, der mit dem C hat gesagt…

Meiner Meinung nach liegt der Grund im Verschweigen der Christophobie darin, daß die Keulenschwinger der Islamophobie mit den MSM als fünfte Kolonne selbst Christophobiker sind, auch wenn sie der eigenen Vita nach Christen sind. Welcher Politiker oder Journalist, der in einer Position ist, Meinungen zu "machen" hat trotz seiner nominellen Kirchenzugehörigkeit nicht eine ellenlange Streichliste parat, die Kirche besser sofort anwenden sollte? Bei diesen ist die Christophobie genauer eine Angst vor der unverkürzten Lehre der Kirche. Zu deren Leidwesen gibt es so "Konvertiten und Bekloppte" wie uns, die die Deutungshoheit jener anfechten und getreu der päpstlichen Aufforderung etwas zu verkünden haben: Jesus ist wahrhaft von den Toten erstanden um unsere Sünden zu sühnen und uns das Heil zu bringen!

Anonym hat gesagt…

Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, den von Ihnen verlinkten Artikel zu lesen.

An dieser Stelle habe ich es dann aufgegeben:

"Wer sich heutzutage nurmehr in diskurstheoretischen Äußerungen über Feindbildkonstruktionen und "Vorurteile" auslassen kann, behauptet damit von sich nicht einmal mehr, einen Begriff von Gesellschaft zu haben."

Wie würde dieser Satz aus dem Soziolesischen ins Deutsche übersetzt lauten?

Liege ich hier ganz falsch in der Annahme, dass es sich bei dem Aufsatz um Fingerübungen von gerade aus der marxistischen Häschenschule Entlassenen handelt?

Thomas Hintermwalde

Scipio hat gesagt…

Das mag schon sein. Mir sagen die beiden Namen sonst nichts. Umso besser, wenn man auch dort merkt, was die Stunde geschlagen hat.

Anonym hat gesagt…

Teilweise richtig, teilweise immer noch in Denkschablonen befangen... manche Islamkritiker mögen Rassisten sein, Kritik am Islam ist KEIN Rassismus, denn der Islam ist keine Rasse - duh.