"Wir sehen uns mit einer Wirklichkeit konfrontiert, in der das hingebungsvolle und für manche sogar als konservativ verschriene Konzept der monogamen Liebe paradoxerweise zur letzten Option subversiven Handelns aufsteigt. Treue als der neue Nervenkitzel also. Und wer wirklich Mumm hat, der wählt den Weg des allergrößten Risikos: die Ehe.
Das ist pures Adrenalin, mehr Abenteuer, als es jede Affäre sein kann, wie der (geschiedene) Kulturphilosoph Slavoj Zizek mit einem Beispiel bestätigt: 'Eine Frau führt ein zufriedenes, ruhiges Leben mit zwei Männern. Dann lässt sie sich auf ein riskantes Experiment ein und heiratet, doch dieser Versuch scheitert kläglich, und sie kehrt zur gewohnten Sicherheit des Lebens mit zwei Männern zurück.' In unserer postmodernen Welt des Exzesses sind die Verheirateten die eigentlich subversiven Menschen. Das hätten stramme Kommunarden noch vor Jahren für unmöglich gehalten: Wir sind in einer Zeit angekommen, in der die Ehe die gewagteste aller Überschreitungen ist."
Klingt fast wie Chesterton oder Péguy, ist aber von Tomasz Kurianowicz und aus der FAZ.
Und da fordern die Vorzeigekatholiken der CDU, die Priester heiraten zu lassen. Wissen sie, was sie da tun? - Man hofft, sie wissen's (außer vielleicht der ledigen Frau Schavan und dem ledigen Herrn Vogel).
25. Januar 2011
Subversiv, riskant, letztes Wagnis
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