12. Januar 2011

Der erste denkende Mensch in der Kirche

Der neue Geistliche Rektor des "ZDK" in einem Interview mit der Heimatzeitung auf die Frage nach seinem "schönsten Moment als Dekan":

"Als Rektor, Seelsorger und Dekan habe ich den schönsten Moment bei einem Kirchenaustrittsgespräch erlebt. Eine Person sagte: »Ich habe etwas erfahren, was ich seit Jahren nicht geglaubt habe: dass es in dieser Kirche denkende Menschen gibt.« Da war ich hin und weg über die Rückmeldung. Soweit ich weiß, ist derjenige nicht ausgetreten."

Aus dem Mund eines Bloggers, der ab und an ähnlich empfindet, klänge sowas arrogant. Naja: quod licet Iovi, non licet bovi.

3 Kommentare:

Gallus hat gesagt…

Ist ja der typische Standpunkt aller Kirchenreformer: "Ich denke selbst, daher kann ich mir mein eigenes Ideal-Kirchenbild basteln." Gräßlich, diese Selbstüberhöhung kombiniert mit Arroganz gegenüber überlieferten Wahrheiten.

Im letzten Stadium endet das meistens mit der Behauptung, Jesus sei nur ein mutiger Sozialreformer gewesen und die Sache mit der Gottessohnschaft eher symbolisch zu verstehen.

Anonym hat gesagt…

@Gallus - hört, hört!

Anonym hat gesagt…

Übrigens - in Anbetracht der Tatsache, welche Rolle der Glaube und die Kirche bei der geistigen Entwicklung Europas gespielt haben, ist die kolportierte Aussage des Austrittswilligen über das angebliche Fehlen denkender Menschen in der Kirche auch nur ein weiterer Beweis dafür, wie verblödet-verblödend heutige Bildungseinrichtungen (Schulen/Universitäten mag man das kaum mehr nennen... Indoktrinierungsmaschinen schon eher) sind. Denkende Menschen sind in Redaktionsstuben oder Parteilokalen mindestens so rar, wie unter Gläubigen.