18. August 2010

Standortfragen

Was sagt es aus, wenn in der Buchhandlung die Religion zwischen Kunst und Esoterik zu liegen kommt, während ihre Magd, die Philosophie, von Lyrik, Märchen und Geschichte umgeben ist? Und dazwischen befinden sich breit und fett die Angebote zu Wirtschaft und EDV.

7 Kommentare:

Vincentius Lerinensis hat gesagt…

Das sagt aus, daß es bei euch immerhin noch eine Rubrik "Religion" gibt. Bei uns steht schon alles unter Esoterik...

Anonym hat gesagt…

Das ist mittlerweile auch in unserer Gegend fast überall so – vor fünf Jahren sah dasoch anders aus.
Teilweise gibt es, mangels Nachfrage (?), gar keine christlichen Bücher mehr.

Muriel hat gesagt…

Ähem. Philosophie die Magd der Religion?
Wie meinst du das den?

Scipio hat gesagt…

Ich hätte gern die ancilla theologiae angebracht, aber nachdem es im Religionsregal mit Theologischem eher schlecht aussah. wurde die Magd der Religion daraus. Hat nichts zu bedeuten, reine Stilfrage sozusagen.

Muriel hat gesagt…

Ja gut, aber empfindest du die Philosophie denn wirklich als reine Hilfsdisziplin der Religion, oder meinst du das nur so als Redewendung?

Scipio hat gesagt…

Nein, das ist hier mehr als Redewendung gebraucht - auch wenn die Philosophie der Religion (oder dann doch besser: der Theologie) zu Diensten ist. Hin und wieder jedenfalls.

Johannes hat gesagt…

Also ich war mehr als entzückt, als ich das von der Magd der Religion las. Richtig schön in scholastischer Selbstverständlichkeit daher gesagt. Bingo!

Vielleicht so? Nach christlicher Lehre hat Gott aus eigener Initiative von sich selbst erzählt, damit die Menschen ihn überhaupt erreichen können. Das, was Gott von sich sagt und was wir darüber sagen können, heißt Theologie. Wenn es Gott gibt, dann ist die wichtigste Frage des Lebens die Frage nach Gott. Daher ist die Theologie die wichtigste aller Wissenschaften. Die Philosophie dagegen ist die höchste Wissenschaft unter denen, die zur Rede von Gott hin führen - im besten Fall ;)