"Windhauch, Windhauch." - Die Lesungen für den Sonntag morgen sind mal wieder realistisch. So mag ich es. http://fb.me/DU1fOrYQ" - So sagte es Bruder Paulus gestern abend auf Twitter.
Ohne überkritisch sein zu wollen: Mir ist nicht klar, was das "realistisch" hier sagen soll.
Wenn der Prediger "mal wieder realistisch" ist - was ist dann erst Paulus? Der nämlich redet, würde ich sagen, seinen Kolossern von einer Wirklichkeit, die sub specie Caritatis aeternae auf jeden Fall "realistischer" ist als Freund Koholet. Der heiße Kern christlichen Glaubens und Lebens in lauter Indikativ- und Perfektsätzen. Beschreibung einer Wirklichkeit. Unrealistisch wären die Kolosser (und wir) in seinen Augen, wenn wir hier nur Romantik, Theologengeschwafel, Fiktion, spirituelle Poesie hörten.
Das weiß Bruder Paulus natürlich genauso gut wie ich. Und in das, was er "mag", will ich ihm nicht reinreden. Doch hilft es keinem, nicht den schwankenden Christen um uns, die "mehr Alltagsbezogenheit" wünschen in ihrem Glauben, und nicht den schwankenden Ungläubigen, die zu ahnen beginnen, daß es hinter allem "Windhauch" eine unvergängliche Wirklichkeit gibt, wenn wir so tun, als sei Kohelet realistischer als Paulus. Und irdische Vergänglichkeit realer als himmlische Unvergänglichkeit.
1. August 2010
Realismus in den Lesungen
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1 Kommentar:
Twitters von Bruder Paulus ... Man will eigentlich jedesmal entgegnen: Eure Rede sei Ja Ja, Nein Nein. Tut es aber halt doch nicht.
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