29. August 2010

Dankbarkeit und Vergebung

Benedikt XVI. in der Heiligen Messe am heutigen Sonntag (via Radio Vatican):

„Liebe Freunde, am Ende des heutigen Evangeliums weist uns der Herr darauf hin, wie sehr wir immer noch nach der Weise der Heiden leben. Die Weise Gottes ist anders. Wir erleben dies in der heiligen Eucharistie. Er lädt uns zu Tisch, die wir vor Ihm lahm, blind und taub sind. Er lädt uns, die wir Ihm nichts zu geben haben. Wir wollen uns bei diesem Geschehen vor allem von der Dankbarkeit berühren lassen, dass es Gott gibt und dass Er so ist, wie er ist und wie Jesus Christus ist.“

„Aber wir wollen doch auch uns auch davon berühren lassen; Schuld zu empfinden, dass wir so wenig aus dem Heidnischen heraustreten und so wenig das Neue und die Weise Gottes leben. Deswegen beginnen wir die Heilige Messe jeweils mit der Bitte um Vergebung. Eine Vergebung, die uns ändert und uns wirklich Gottähnlich und Gottebenbildlich werden lässt.“

5 Kommentare:

Muriel hat gesagt…

Ich persönlich verstehe nicht, wie man glauben kann, dass ein Gott uns erschafft, um dann von uns zu erwarten, dass wir fortwährend um Vergebung dafür bitten, dass wir so sind, wie wir sind.
Eine Beziehung, die darauf beruht, dass der eine Part sich permanent vor dem anderen im Staub wälzt und sich für sein Wesen schuldig fühlt, ist in meinen Augen nicht besonders gesund.
Vergebung sollten wir meiner Meinung nach vor Allem von Menschen erbitten, denen wir Unrecht getan haben, denn nur die haben uns etwas zu vergeben.

Johannes hat gesagt…

Oh, lieber Muriel, das kann ich nur ganz anders sehen. Im Vaterunser ist die tägliche Vergebungsbitte enthalten, verbunden mit der Bitte, einander zu verzeihen. Das mit dem Staub und dem Wälzen empfinde ich nicht, das ist dazugefügt und unzutreffend. Aber schwach und etwas dumm bin ich schon täglich, das darf ich schon sagen.

Muriel hat gesagt…

@Johannes: Du hast vielleicht Recht, der Staub war unnötig polemisch von mir.
Aber ansonsten stehe ich zu meiner Aussage. Ich bin auch oft dumm, und manchmal schwach, das sind wir alle, aber woher kommt dieses Bedürfnis, dafür um Vergebung zu bitten, dass wir Menschen sind?
Wer etwas erschafft, sollte dann nicht erwarten, dass seine Schöpfung Vergebung von ihm erfleht, weil sie so ist, wie er sie erschaffen hat.

Anonym hat gesagt…

@ Muriel

Vielleicht hilft Dir dieser Beitrag weiter.

Muriel hat gesagt…

@Arminius: Hm. Ich fürchte, eigentlich nicht. Es war zwar interessant zu lesen - obwohl es schwerfällt, denn es macht mich manchmal traurig zu sehen, was Menschen ihrem Verstand antun, um ihren Glauben zu rechtfertigen -, aber ich finde die Idee immer noch zutiefst unverständlich und schädlich, dass Menschen fortwährend Vergebung für ihre Menschlichkeit zu erflehen haben.
Trotzdem vielen Dank.